Der Nationale Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (NFOŚiGW) wird den Bau von kleinen Kernkraftwerken (SMR) in Polen mitfinanzieren, kündigte der stellvertretende Vorsitzende des NFOŚiGW, Artur Michalski, auf einer Pressekonferenz an.
Die Festlegung der Bedingungen für die Zusammenarbeit beim Bau von kleinen modularen Kernkraftwerken auf der Grundlage der SMR-Technologie (Small Modular Reactors) in Polen ist das Hauptziel des Kooperationsabkommens, das in Warschau zwischen NFOŚiGW und Orlen Synthos Green Energy unterzeichnet wurde.
Die Vertragsparteien werden sich auf die zu erreichenden Umweltziele, das Wirtschaftsmodell des Projekts und den Zeitplan für seine Umsetzung, den Geschäftsplan und die Bestimmungen des Investitionsvertrags einigen. Ziel ist es, in unserem Land zwischen 2029 und 2036 ein Netz von umweltfreundlichen SMR-Kernkraftwerken mit einer Gesamtkapazität von etwa 10 000 MWe zu errichten, wobei jedes kleine Kernkraftwerk aus mindestens einem Block mit einer elektrischen Leistung von 300 MWe und einer thermischen Leistung von 870 MWt bestehen soll. SMR-Kraftwerke sollen vorläufig an 10 ausgewählten Standorten gebaut werden. Die geplante Lebensdauer jeder Anlage beträgt 60 Jahre.
Orlen Synthos Green Energy, mit dem NFOŚiGW ein Kooperationsabkommen unterzeichnet hat, ist am Bau kleiner Kernkraftwerke beteiligt, die den Reaktor des Typs BWRX 300 von GE Hitachi verwenden. Das Unternehmen hat das ausschließliche Recht, diese Technologie in Polen zu fördern, anzubieten und umzusetzen.
Ein SMR-Kernkraftwerk kann in 24-36 Monaten auf einem Gelände errichtet werden, das nur 10 Prozent eines großen Kernkraftwerks ausmacht, wobei die so genannte Kernkraftinsel selbst nur die Fläche eines Fußballfeldes einnimmt. Aufgrund der wesentlich geringeren Investitionskosten und der Schnelligkeit, mit der der Reaktor BWRX 300 aus den Modulen gebaut werden kann, gilt das Programm zur Schaffung eines Netzes kleiner Kernkraftwerke derzeit als der effektivste und schnellste Weg, um die Umwandlung des polnischen Strom- und Wärmesektors in Richtung Dekarbonisierung und Null-Treibhausgasemissionen zu vollziehen.
Adrian Andrzejewski