Am 31. März 2021 lebten genau 38 Millionen 36 Tausend 118 Menschen in Polen. 59,8% leben in Städten, 40,2% der Menschen in Dörfern. Das Statistische Zentralamt von Polen (poln. Główny Urząd Statystyczny, GUS) präsentierte die Ergebnisse der Volkszählung unter Berücksichtigung der territorialen Aufteilung des Landes.
Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2011 sank die Bevölkerung Polens um 1,2%, d. h. um 476.000 Menschen. Der größte Bevölkerungsrückgang im letzten Jahrzehnt betraf die Woiwodschaften Heiligkreuz, Oppeln und Lublin.
Aus den Daten geht auch klar hervor, dass die polnische Gesellschaft altert. Der Anteil der Bevölkerung in der nachberuflichen Lebensphase ist deutlich gestiegen — von 16,9% auf 22,3%t, was bedeutet, dass mehr als jeder fünfte Einwohner Polens über 60 Jahre alt ist.
„Objektiv gesehen ist diese ungünstige Veränderung der Bevölkerungsstruktur, die in einer deutlichen Bevölkerungsalterung besteht, die größte Herausforderung, von der wir sprechen können”, sagte der Präsident des Statistischen Zentralamtes, Dominik Rozkrut, bei der Vorstellung der Ergebnisse.
Der Bevölkerungsrückgang auf der Ebene der Gesamtbevölkerung bedeutet jedoch nicht, dass die Bevölkerung in allen Orten Polens abnimmt. Es gibt Städte, Landkreise und Gemeinden, in denen die Bevölkerung zunimmt. Laut der Präsentation des GUS handelt es sich dabei hauptsächlich um Vorstadtgemeinden und um Gemeinden, die um Ballungsräume herum konzentriert sind.
Von den zehn Gemeinden mit dem höchsten Bevölkerungszuwachs im Vergleich zu 2011 liegen sogar acht in den Landkreisen, die die Hauptstädte der Woiwodschaften direkt umgeben. Der Rekordhalter ist Stawiguda in der Nähe von Olsztyn, wo sich die Bevölkerung verdoppelt hat. In dieser Ortschaft wohnen jetzt fast 112% mehr Menschen als noch 2011.
Derselbe Trend lässt sich den Daten des GUS zufolge in den meisten Woiwodschaftsstädten des Landes beobachten. Diese Veränderungen zeigen, dass die Zahl der Landbewohner in Polen zwar verwaltungstechnisch gesehen zunimmt, ihr Leben aber nach wie vor auf die städtischen Zentren konzentriert ist.
Arkadiusz Słomczyński