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Enthüllung einer weiterer Gedenktafel für Polen, die während des Zweiten Weltkriegs Juden gerettet haben

von DignityNews.eu
Am Tag des Gedenkens an die Polen, die unter der deutschen Besatzung Juden gerettet haben, enthüllte das Pilecki-Institut in Brzóza Królewska bei Leżajsk eine Gedenktafel für Katarzyna und Sebastian Kazak, die von deutschen Gendarmen ermordet wurden, weil sie Juden geholfen hatten. Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hat Präsident Andrzej Duda übernommen. 

Mit dem Gedenken an Katarzyna und Sebastian Kazak begann die diesjährige Ausgabe des Programms des Pilecki-Instituts „Beim Namen gerufen” („Zawołani po imieniu”). Bisher wurden im Rahmen von 23 Gedenkveranstaltungen 53 Polen geehrt, die über 100 Juden gerettet haben.

„Ich möchte allen, die die Erinnerung an die Rettung der Juden durch die Polen pflegen und das Wissen darüber verbreiten, meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich danken Ihnen für die organisierten Zeremonien und Veranstaltungen, für die Forschung und die Veröffentlichungen sowie für andere Formen des Gedenkens an nationale Helden. Die Wahrheit über die Verdienste unserer Landsleute bei der Rettung eines zur Ausrottung verurteilten Volkes ist noch immer nicht vollständig bekannt”, schrieb Präsident Andrzej Duda in einem Brief an die Teilnehmer der Zeremonie.

Das Programm „Beim Namen gerufen”, das seit 2019 durchgeführt wird, ist Menschen polnischer Nationalität gewidmet, die ermordet wurden, weil sie während der deutschen Besatzung Juden geholfen haben. Die Erinnerung an diejenigen, die im Angesicht des deutschen Terrors Heldentaten vollbracht haben, wird in den Erinnerungen ihrer Familien gepflegt, aber oft sind diese Geschichten der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt.

Das Programm entstand aus dem Bedürfnis heraus, im öffentlichen Raum die Orte zu markieren, die mit den Ermordeten verbunden sind. Das Pilecki-Institut ist bestrebt, diese lokalen Erfahrungen in das allgemeine Geschichtsbewusstsein zu integrieren.

Im Sommer 1942 begannen die Deutschen mit der Ausrottung der jüdischen Bevölkerung im Bezirk Jarosław. Die meisten Juden wurden in das Vernichtungslager in Bełżec transportiert. Die anderen versteckten sich und baten ihre Nachbarn um Hilfe. Die Familie Kazak weigerte sich nicht, zu helfen. Zunächst versteckten sie die Kinder ihres Nachbarn Pinchas Wachs, die jedoch nach einigen Wochen in das Haus der Familie zurückkehrten und dort zusammen mit ihren Eltern ermordet wurden.

Gegen Ende 1942 nahm die Familie eine Jüdin, Chana Stille, auf, deren Tochter Jehudit eine Schulfreundin der Tochter von Katarzyna und Sebastian Kazak — Józefa — war. Kurze Zeit später gesellten sich zwei jüdische Männer zu Chana.

Am Morgen des 27. März 1943 drangen deutsche Gendarmen in den Hof ein und erschossen die dort vorgefundenen Juden und anschließend Katarzyna und Sebastian. Die Töchter der Kazaks, Agnieszka und Józefa, entkamen dem Tod. Sie mussten jedoch ihren Wohnort verlassen und sich verstecken.

Im Jahr 2008 hat das Yad Vashem Institut Katarzyna und Sebastian Kazak den Titel „Gerechte unter den Völkern” verliehen. Im Jahr 2010 wurde ihnen und ihren Töchtern das Kommandeurskreuz des Ordens Polonia Restituta verliehen, wie das polnische Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe informiert.

Arkadiusz Słomczyński

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