Die SWPS Universität Warschau und das Internationale Zentrum für Bildung über Auschwitz und den Holocaust im Auschwitz-Museum eröffnen die Bewerbung für den postgradualen Studiengang „Wurzeln des Totalitarismus im 20. Jahrhundert: Auschwitz — Holocaust — Völkermorde”.
Die Adressaten des Studiums sind in erster Linie Geschichts-, Polnisch-, Sozialkunde-, Religions- oder Ethiklehrer, aber auch Fremdenführer, Pädagogen, Mitarbeiter von Museen und Gedenkstätten, die das Wissen über die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, des Holocausts und der Völkermorde in ihrer beruflichen Tätigkeit nutzen. Das Programm soll sowohl auf Polnisch als auch auf Englisch durchgeführt werden.
„Es mag den Anschein haben, dass wir im Rahmen dieses Studienprogramms nur über Geschichte sprechen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Sein eigentliches Ziel ist es, einen Bezug zur Gegenwart herzustellen und die Mechanismen des Bösen aufzuzeigen. Hier und jetzt. Das betrifft uns alle sehr stark. Dieses Studium bietet auch einzigartige Instrumente für den Umgang mit all diesen Bedrohungen”, erklärte Dr. habil. Adam Szpaderski, Univ.-Prof., der für den Inhalt des Studienprogramms verantwortlich ist.
Andrzej Kacorzyk, stellvertretender Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, ist der Meinung, dass über Auschwitz, den Holocaust und die Völkermorde überall gelehrt werden könnte, doch die Bildung an diesem Ort eine einzigartige Dimension habe.
Ziel des Studiums ist es, Kenntnisse über die Mechanismen des Totalitarismus im 20. Jahrhundert zu vermitteln, insbesondere über den Nationalsozialismus und den Holocaust, wobei die Rolle des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz berücksichtigt wird.
Das zweisemestrige Studienprogramm umfasst 200 Stunden und gliedert sich in vier Themenblöcke: Politik und Ideologie, Holocaust — eine Studie über verschiedene Erinnerungskulturen, Holocaust unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von KL Auschwitz und andere Völkermorde des 20. Jahrhunderts sowie die Bildung in Gedenkstätten.
Das Studium soll in einer hybriden Form durchgeführt werden, d. h. einige Sitzungen werden online abgehalten, andere vor Ort im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, sofern es die Pandemiesituation erlaubt.
Adrian Andrzejewski