Ein Team von Studenten und Forschern der Technischen Universität Warschau arbeitet an einem Gerät zur Überwachung der Vitalfunktionen von Säuglingen im Schlaf. Die Lösung soll die Signale des plötzlichen Kindstods erkennen und eine schnelle Reaktion ermöglichen.
Die Ursachen des plötzlichen Kindstods (SIDS, sudden infant death syndrome) sind unklar. Er betrifft Kleinkinder, die völlig gesund erscheinen, und tritt vor allem im Schlaf auf (aber nicht unbedingt im Bett oder in der Nacht). SIDS geht mit einer Abnahme des Sauerstoffgehalts im Blut einher — das Baby hört auf zu atmen. Ärzte und Wissenschaftler versuchen, die Faktoren zu ermitteln, die das Risiko des plötzlichen Kindstods erhöhen, und Empfehlungen zum Schutz davor zu entwickeln.
Studenten und Forscher von der Mechanischen Fakultät für Energie- und Luftfahrttechnik an der Technischen Universität Warschau haben ein Gerät entwickelt, das aus einem System von Sensoren und einem Informationsverarbeitungssystem besteht, das das Auftreten des plötzlichen Kindstods erkennen soll, berichtet die Universität.
„Das System basiert auf einem neuronalen Netz mit einer sequentiellen Architektur, die es ermöglicht, die Kriterien für die Erkennung einer lebensbedrohlichen Situation individuell für ein bestimmtes Kleinkind anzupassen”, erklärt Mikołaj Miszczak, einer der Autoren der Lösung.
Das System von Sensoren umfasst eine dehnbare Druckmatte, die im Bett des Babys platziert wird, sowie ein Band/Armband, das am Handgelenk getragen wird. Das Mess- und Datenanalyse-System besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Im Sender befindet sich das Herzstück des Systems — ein Minicomputer, der die Berechnungen durchführt und die Messwerte kontrolliert.
Bei einem besorgniserregenden Messwert ertönt ein Signal im Empfänger mit einem Lautsprecher, der im Zimmer der Eltern oder Betreuer angebracht ist. Außerdem werden sie über die App über die wahrscheinliche Art der Bedrohung informiert und erhalten Anweisungen zum weiteren Vorgehen: wie sie sofortige Hilfe leisten können oder wie sie zur nächsten medizinischen Einrichtung gelangen.
Arkadiusz Słomczyński