„Wir erwarten neue Sicherheitspläne für die Ostflanke der NATO. Wir möchten, dass die NATO schneller auf einen möglichen Angriff reagiert”, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda auf einer Pressekonferenz im NATO-Hauptquartier nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg.
Polen rechnet auf eine Aufstockung der schnellen Eingreiftruppen der NATO und den Ausbau der Infrastruktur, damit den Bündniskräften an der Ostflanke der NATO im Falle eines möglichen Angriffs möglichst viele Munitionsdepots zur Verfügung stehen.
Das Treffen mit dem NATO-Generalsekretär ist das erste Element der diplomatischen Offensive von Präsident Duda, die mit dem für Juli dieses Jahres geplanten NATO-Gipfel in Vilnius verbunden ist.
Polen erwartet eine Beschleunigung der Umsetzung der auf dem letzten NATO-Gipfel in Madrid eingegangenen Verpflichtungen, darunter vor allem die Verstärkung der alliierten Präsenz auf dem Gebiet der Ostflanke der NATO, die Bereitstellung von schnellen Eingreiftruppen, die umgehend an den Ort der Gefahr verlegt werden, sowie Fortschritte im Beitrittsprozess Schwedens und Finnlands.
Am Donnerstag, dem 16. Februar, wird der polnische Präsident London besuchen, wo er Gespräche mit Premierminister Rishi Sunak führen wird, und am Freitag wird das polnische Staatsoberhaupt mit dem britischen König Karl III. zusammentreffen.
Ebenfalls am Freitag wird der polnische Staatschef an der 59. Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen. In München wird Andrzej Duda im Rahmen des Weimarer Dreiecks mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentreffen.
Der US-Präsident Joe Biden wird Polen vom 20. bis 22. Februar besuchen, um unter anderem am Gipfel der Ostflanke der NATO — der Bukarester Neun — teilzunehmen. Nach Angaben von Außenminister Zbigniew Rau würden die Fragen der Hilfe für die Ukraine und der Neugestaltung der NATO-Ostflanke Gegenstand der Gespräche mit dem amerikanischen Staatsoberhaupt sein. „Wir erwarten eine ständige Präsenz von Truppen unserer Verbündeten, einschließlich der USA, auf polnischem Boden”, fügte Rau hinzu.
Adrian Andrzejewski