Der polnische Oscar-Kandidat, der Film „The Peasants”, feierte kürzlich in den Kinos großen Erfolg. Es handelt sich um eine Produktion, die auf dem gleichnamigen Roman basiert, für den der polnische Schriftsteller Władysław Reymont den Nobelpreis erhielt.
Reymont, ein polnischer Schriftsteller, Novellist und Prosaist, wurde am 7. Mai 1867 in Kobiele Wielkie geboren. Er übte viele verschiedene Berufe aus und reiste viel in Polen und Europa, doch erst seine Arbeit als Schauspieler und Beamter bei der Warschau-Wiener Eisenbahn brachte ihn auf die Idee, literarische Werke zu verfassen. Einer seiner Arbeitsorte war das Dorf Lipce, in dem der Schriftsteller Jahre später die Handlung von „Die Bauern” (poln. Chłopi) ansiedelte.
Obwohl Reymont vor dem Roman „Die Bauern” viele bedeutende Werke wie „Das gelobte Land”, „Die Komödiantin” und „Die Herrin” schrieb, wurde dieses Epos sein Hauptwerk. Der Roman entstand zwischen 1901 und 1908 und war in vier Bände unterteilt, die entsprechend den Jahreszeiten betitelt waren. „Die Bauern” schildert nicht nur das Leben auf dem Lande, sondern auch die sozialen Veränderungen auf dem Lande und die daraus resultierenden Konflikte. Ein bemerkenswertes Merkmal dieses Romans ist seine Authentizität, die sich aus der Verwendung von Umgangssprache und Dialektelementen ergibt.
Am 13. November 1924 erhielt Władysław Stanisław Reymont den renommierten Literaturnobelpreis für seinen monumentalen Roman „Die Bauern”. Leider war er zum Zeitpunkt der Verleihung des Nobelpreises bereits krank und konnte die Auszeichnung nicht mehr persönlich entgegennehmen. Ein polnischer Diplomat in Schweden, Alfred Wysocki, nahm den Preis in seinem Namen entgegen. Reymont nahm den Preis am 10. Dezember persönlich entgegen.
Eine so große Ehre für einen polnischen Schriftsteller war auch ein wichtiges Ereignis für Polen, das nach der Wiedererlangung seiner Unabhängigkeit im Jahr 1918 seine Unabhängigkeit und Souveränität auf der internationalen Bühne zu behaupten suchte.
Vor allem aber war der Nobelpreis eine große Anerkennung für Reymonts schriftstellerische Fähigkeiten — insbesondere angesichts der Konkurrenz durch so herausragende Autoren wie Tomasz Mann und Stefan Żeromski.
Der Schriftsteller starb am 5. Dezember 1925. Er hinterließ nicht nur herausragende literarische Werke, sondern prägte auch die polnische und die Weltliteratur nachhaltig.