Im ersten Programm der Polnischen Rundfunks sprach der stellvertretende Außenminister Arkadiusz Mularczyk über die Frage der Kriegsreparationen aus Deutschland. Wie er betonte, werde die künftige Zusammenarbeit mit Israel in dieser Frage „wichtig und relevant, aber auch notwendig” sein.
In einem Interview mit dem Journalisten von „Sygnały Dnia” erklärte der stellvertretende Leiter des Außenministeriums, Polen führe eine breit angelegte Informationskampagne zum Thema Reparationen durch.
„Wir informieren unsere Partner in verschiedenen Teilen der Welt, wir bereiten weitere Aktivitäten vor, insbesondere informativer Art. Sie sind heute von entscheidender Bedeutung, damit unsere Partner in verschiedenen Teilen der Welt und verschiedene internationale Organisationen die Beweggründe für unser Handeln verstehen”, sagte er.
Auf die Frage, ob Polen auf die Unterstützung Israels zählen könne, antwortete Mularczyk: „Ich denke schon”.
„Diese Zusammenarbeit wird in Zukunft wichtig und bedeutsam, aber auch notwendig sein, denn schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass Jarosław Kaczyński Israel am 1. September zu dieser Angelegenheit eingeladen hat, und natürlich wissen wir, dass 3 Millionen der ermordeten polnischen Bürger Juden waren”, erklärte er.
Auf die Frage, ob es Erklärungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu gebe, antwortete der stellvertretende Leiter des Außenministeriums, es habe ein Gespräch zwischen Premierminister Mateusz Morawiecki und Premierminister Benjamin Netanjahu gegeben.
„Wir müssen jedoch abwarten, bis sich die Regierung in Israel konstituiert hat. Wenn das geschieht — davon bin ich überzeugt — wird es intensive Gespräche in dieser Angelegenheit geben”, betonte Mularczyk.
Polen fordert von Deutschland eine Entschädigung für die während des Zweiten Weltkriegs erlittenen materiellen und immateriellen Verluste, eine Entschädigung der Opfer der deutschen Aggression und Besatzung und ihrer Familien für die ihnen zugefügten Schäden und Nachteile sowie systematische Maßnahmen zur Rückgabe der geraubten Kulturgüter, die sich heute in Deutschland befinden. Es wurde berechnet, dass die Verluste, die Polen durch die deutsche Kriegsführung erlitten hat, sich auf mehr als 6,22 Billionen PLN belaufen.
Arkadiusz Słomczyński