Vor genau 80 Jahren, am 8. März 1944, pazifizierten die Deutschen das Dorf Jamy. In der Folge ermordeten sie 152 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder. Auch alle Gebäude wurden niedergebrannt. Das Verbrechen geschah wahrscheinlich als Vergeltung für einen Angriff kommunistischer Partisanen auf eine Unterabteilung von Turkmenen im deutschen Dienst.
Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Jamy ein Dorf mit etwa 120 Haushalten und einer Bevölkerung von über 600 Menschen. Das Dorf lag etwa 40 km nordöstlich von Lublin. Während der deutschen Besatzung gehörte es zum Distrikt Lublin.
Anfang März 1944 tauchte in dem Dorf ein Trupp von Turkmenen, die zuvor sowjetische Soldaten gewesen waren und nach ihrer Gefangennahme durch die Deutschen eine bewaffnete kollaborative Formation gebildet hatten, auf. Bei ihrer Ankunft forderten die Turkmenen Unterkunft in mehreren Häusern, Verpflegung und die Bestellung von Fuhrleuten mit Karren für den Morgen des 8. März. Die kommunistische Partisaneneinheit unter dem Kommando von Mieczysław Moczar wurde bald über ihren Aufenthalt informiert. Spät am Abend griffen die Partisanen die von den Turkmenen besetzten Häuser an. Bei dem Angriff wurden einige von ihnen getötet und etwa ein Dutzend wurden nach ihrer Gefangennahme erschossen.
Der Angriff führte dazu, dass eine deutsche Strafexpedition in das Dorf kam, der neben SS- und Gendarmerieeinheiten auch Turkmenen angehörten. Das Dorf wurde hermetisch abgeriegelt, die Besatzer drangen in jedes Haus ein und vertrieben die Bewohner, die dann ermordet wurden. Einige Menschen wurden kollektiv erschossen, andere wurden in einem der Bauernhöfe lebendig verbrannt. Weder Kinder noch Frauen wurden verschont. Letztere wurden auch brutal vergewaltigt, bevor sie getötet wurden. Insgesamt 152 Menschen, darunter 95 Frauen, wurden an diesem Tag in Jamy von den Deutschen und ihren Helfern ermordet. Das jüngste Opfer, Janina Szkuat, war 6 Monate alt.
Die Leichen der Opfer wurden in einem Massengrab auf dem Friedhof in Ostrów Lubelski beigesetzt.