Das Patentamt der Republik Polen hat eine Entscheidung zur Erteilung eines Patents für die Erfindung mit dem Titel „Rekombinantes virusähnliches Partikel der Zeckenenzephalitis und seine medizinische Anwendung” erlassen. Die Erfinder der Erfindung sind: Dr. habil. Ewelina Król, Univ.-Prof., Mag. Marta Zimna, Dr. Gabriela Brzuska, Prof. Bogusław Szewczyk und Mag. Sara Boch-Kminikowska. Die Erfindung wurde im Rahmen des durch das Programm Sonata des Nationalen Wissenschaftszentrums geförderten Projekts mit dem Titel „Zeckenenzephalitis-Virus — Mechanismen für die Behandlung und Vorbeugung” unter der Leitung von Dr. habil. Ewelina Król, Univ.-Prof., entwickelt.
Die Erfindung betrifft einen potenziellen rekombinanten Impfstoff gegen das durch Zecken übertragene Enzephalitis-Virus. Gegenstand der Erfindung ist die Aminosäuresequenz von rekombinanten virusähnlichen Partikeln (VLPs), die unter anderem zwei ausgewählte Fragmente von Proteinen des ZE-Virus und zusätzliche eingefügte Sequenzen enthalten. VLPs sind Strukturen, die das Virus nachahmen und in der Lage sind, eine Immunreaktion gegen das Virus auszulösen, die sich aber im menschlichen oder tierischen Körper nicht vermehren und keine Infektion verursachen können.
„Durch die bisher durchgeführten Forschungsarbeiten haben wir ein potenzielles Impfantigen erhalten, das auf rekombinanten virusähnlichen Partikeln im Expressionssystem Leishmania tarentolae basiert. Diese Partikel enthalten die Strukturproteine E und prM von FSMEV sowie zusätzliche Sequenzen. Die von uns eingeführten zusätzlichen Sequenzen ermöglichten eine effizientere Überproduktion von VLPs und eine erhöhte Immunogenität. Bei der Herstellung rekombinanter Impfstoffe muss nicht mit Lebendviren gearbeitet werden, wodurch die hohen Kosten der Antigenproduktion gesenkt werden. Außerdem werden durch die Verwendung eines auf Protozoen basierenden Systems die Kosten für die Antigenproduktion erheblich gesenkt”, erklärt Professor Ewelina Król, Dekanin der Interuniversitären Fakultät für Biotechnologie der Universität Danzig und der Medizinischen Universität Danzig und Projektleiterin.
Adrian Andrzejewski