Laut einer Bloomberg-Analyse sei Polen eines der Länder, die am meisten von den Veränderungen in den globalen Lieferketten infolge der Rivalität zwischen den USA und China profitierten. Mexiko, Vietnam, Indonesien und Marokko wurden als weitere Länder genannt.
Wie Bloomberg schreibt, seien die fünf in dem Bericht genannten Länder als bedeutende „Verbindungsglieder”, d. h. als Volkswirtschaften, die eine zunehmend fragmentierte Welt geografisch und wirtschaftlich bänden und gleichzeitig einen Großteil der Investitionen und des internationalen Handels anzögen.
In dem Abschnitt über Polen heben die Autoren die Rolle des Landes als zweitgrößtes Produktionszentrum für Batterien und Akkus für Elektroautos nach China hervor. Sie erinnern auch an die Pläne zur Produktion des polnischen Elektroautos Izera auf der Grundlage einer Partnerschaft mit dem chinesischen Konzern Geely, was darauf hindeuten sollte, dass Polen „größere Ambitionen hat, als ein Produktionszentrum für westeuropäische Automobilhersteller zu sein“.
Der Bericht der weltgrößten Nachrichtenagentur, die sich auf Informationen über die Finanzmärkte spezialisiert hat, stellt fest, dass die wachsende Batterieindustrie — ihre Fabriken wurden von Unternehmen wie LG Chem und Northvolt AB eröffnet, Investitionen sind von Volkswagen und dem belgischen Unternehmen Unicorn geplant, und Mercedes plant Werke für Elektroautos — von einem Anstieg der Einfuhren von Komponenten und Rohstoffen (u. a. Graphit) aus China begleitet wird.
„Die Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen wird weithin als potenzielle Schwachstelle für die im Entstehen begriffene europäische Elektroautoindustrie angesehen, die auch durch eine Welle von Importen von im Allgemeinen billigeren chinesischen Elektroautos angegriffen wird. Doch in Ländern wie Polen haben langfristige geostrategische Bedenken weniger Gewicht als der unmittelbare wirtschaftliche Anreiz, den neue Anlagen mit sich bringen”, so die Autoren des in TVN24.pl zitierten Berichts.
Arkadiusz Słomczyński