Premierminister Mateusz Morawiecki besuchte Helsinki, wo er mit der finnischen Premierministerin Sanna Marin zusammentraf. Bei dem Gespräch der Ministerpräsidenten ging es um die bilaterale Zusammenarbeit und aktuelle Themen auf der europäischen Agenda, darunter Energie- und Wirtschaftsfragen. Darüber hinaus wurden Sicherheitsfragen erörtert, insbesondere im Zusammenhang mit der Bedrohung durch Russland und dem Angriff auf die Ukraine.
„Trotz der großen Verluste stellt Russland immer noch eine große Bedrohung dar. Deshalb sind weitere Sanktionen notwendig”, sagte Premierminister Mateusz Morawiecki auf einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit der finnischen Regierungschefin und fügte hinzu, dass Russland den Schmerz des Krieges spüren müsse, da „besondere Zeiten besondere Maßnahmen erfordern”. Der polnische Premierminister verwies auf die bisher ungenutzte Möglichkeit der Beschlagnahme russischer Vermögenswerte — sowohl des russischen Staates als auch russischer Oligarchen.
„Diese Mittel sollten nicht nur eingefroren werden, weil sie an Wert gewinnen. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Mittel für den Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden. Heute bezahlt die ganze Welt für die russische Aggression, aber es ist Russland, das für alle seine Verbrechen bezahlen sollte”, sagte Mateusz Morawiecki.
Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin erklärte hingegen, Polen tue mehr als es sollte, indem es Flüchtlingen aus der Ukraine helfe und andere bei der Hilfe für die Ukraine unterstütze. Dabei wies sie darauf hin, dass auch Finnland seinen Teil zur Erfüllung der Verpflichtungen beitrage und vor kurzem beschlossen habe, das bisher größte Militärhilfepaket im Wert von mehr als 55 Mio. EUR bereitzustellen.
Sanna Marin teilte die Ansicht des polnischen Premierministers und sagte, dass Russland zur Rechenschaft gezogen werden müsse, weil es nicht sein könne, dass Russland ungestraft gegen internationales Recht verstoße. „Wir müssen ses für die Zerstörung, die es verursacht hat, bezahlen lassen. Die Gräueltaten und Verbrechen, die Russland begeht, dürfen nicht ungestraft bleiben”, fügte sie hinzu.
Adrian Andrzejewski