Forscher von der Wirtschaftsuniversität Krakau (UEK) haben in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern anderer Universitäten untersucht, wie wir die Welt verstehen. Das Ergebnis ist der neueste Bericht des Zentrums für öffentliche Politik der UEK mit dem Titel „Post-Wahrheit. Wie entsteht sozialer Unsinn?”
Ziel des Berichts ist es, die Mechanismen der Schaffung und Verbreitung von Post-Wahrheiten aufzudecken und zu analysieren. Die Autoren nennen sie „sozialen Unsinn”.
„Es ist wichtig für uns, die Mechanismen und Instrumente zur Begrenzung und Beseitigung von ‚sozialem Unsinn’ im öffentlichen Raum vorzustellen”, erklärt Dr. habil. Stanisław Mazur, Univ.-Prof., Rektor der Wirtschaftsuniversität Krakau und Sachredakteur des Berichts. „Wir haben auch beschlossen, einen Blick darauf zu werfen, wie das zerstörerische Potenzial der Post-Wahrheit zu einer Waffe des russischen Propagandakriegs wurde, der die barbarische Invasion in der Ukraine begleitete”, fügt der Rektor der UEK hinzu.
Der Begriff „post-truth” hat bei der Beschreibung der gesellschaftspolitischen Realität so sehr an Bedeutung gewonnen, dass er in der jährlichen Umfrage von Oxford Dictionaries zum Wort des Jahres 2016 gekürt wurde. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass der Begriff „post-truth”, der zunehmend in verschiedenen Arten von politischen Kommentaren und wichtigen Publikationen verwendet wird, keine periphere Bedeutung mehr hat, sondern zu einem eigenständigen Begriff geworden ist, der keiner zusätzlichen Erklärung oder Definition bedarf.
Es waren das Brexit-Referendum im Vereinigten Königreich und die Präsidentschaftswahlen in den USA, die den Begriff als eine bekannte Bezeichnung in der öffentlichen Diskussion etabliert haben. Und das Ziel der Verbreitung der Post-Wahrheit ist es, ein bestimmtes Bild von der Welt zu zeichnen und vermeintliche Ergebnisse zu erzielen, selbst auf Kosten der Infragestellung von Wissen oder wissenschaftlichen Fakten”, bemerkt Prof. Stanisław Mazur.
Der Bericht „Post-Wahrheit. Wie entsteht sozialer Unsinn?” wurde von einem Forschungsteam von der Krakauer Wirtschaftsuniversität, der Jagiellonen-Universität Krakau und der Universität Warschau erarbeitet.
Adrian Andrzejewski