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Bericht des Polnischen Wirtschaftsinstituts über die wirtschaftliche Folgen der russischen Invasion für die Ukraine

von Dignity News
Das Polnische Wirtschaftsinstitut (Polski Instytut Ekonomiczny, PIE) hat einen Bericht mit dem Titel „Kriegswirtschaft: Ukraine ein Jahr nach der russischen Invasion” erstellt, aus dem hervorgeht, dass der Krieg die ukrainische Wirtschaft verwüstet hat. Das BIP ging 2022 um fast 30 Prozent zurück, und die Arbeitslosigkeit lag bei über 25 Prozent. 50 Prozent der ukrainischen Energieinfrastruktur wurden zerstört, und 40 Prozent der Unternehmen fuhren daraufhin ihre Produktion zurück. Die Anbaufläche ging um 30 Prozent zurück. Die Verteidigungsausgaben der Ukraine stiegen um das Neunfache. Gleichzeitig sind die ausländischen Direktinvestitionen deutlich zurückgegangen — von mehr als 7 Mrd. USD im Jahr 2021 auf nur 190 Mio. USD in den ersten drei Quartalen 2022.

Das Polnische Wirtschaftsinstitut weist darauf hin, dass die Probleme der Ukraine, die sich unter anderem aus dem Verlust eines Teils ihres Territoriums, der Zerstörung ihrer Energieinfrastruktur oder der Blockade der Handelswege ergeben, durch wirtschaftliche Folgen verstärkt werden.

Im Jahr 2022 sank das ukrainische BIP nach Schätzungen des ukrainischen Wirtschaftsministeriums um 29,1 Prozent und nach Angaben des Internationalen Währungsfonds um bis zu 35 Prozent. Die ukrainische Wirtschaft musste auf Kriegsmodus umschalten. Im Jahr 2022 wurden 42,2 Prozent der Haushaltsausgaben für die Verteidigung bereitgestellt.

„Die durch die russische Aggression verursachten Kosten hat die Ukraine bereits seit 2014 zu tragen, als Russland mit der Besetzung und anschließenden Annexion der Krim und Besetzung bestimmter Regionen in der Ostukraine begann. Die Gesamtverluste der Ukraine aufgrund des verlorenen Wirtschaftspotenzials zwischen 2014 und 2022 werden auf fast 740 Mrd. USD geschätzt”, so Dominik Kopiński vom Team für Weltwirtschaft des PIE.

Kopiński zufolge zeigen die Erfahrungen anderer Länder mit dem Wiederaufbau, dass es 25 Jahre dauern kann, bis das Pro-Kopf-BIP wieder das Niveau des Vorkriegswachstums erreicht hat.

„Zu Beginn des Krieges hatten mehr als 80 Prozent der Unternehmen in der Ukraine ihre Tätigkeit fast vollständig eingestellt, ein Jahr nach der Invasion waren es nur noch 27 Prozent. Die verbesserte Stimmung unter den ukrainischen Unternehmen bedeutet jedoch keine besseren Aussichten für die Wirtschaftslage”, so der PIE-Experte weiter.

Adrian Andrzejewski

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