In Krakau wurde das Banksy-Museum eröffnet. Es präsentiert die Geschichte eines der berühmtesten und geheimnisvollsten zeitgenössischen Künstler. Das Museum befindet sich in den Innenräumen der Fabrik für plattierte, Silber- und Metallwaren von Marcin Jarra aus dem 19. Jahrhundert im Krakauer Stadtteil Kazimierz. Die Ausstellung umfasst mehr als 150 Reproduktionen der Werke von Banksy.

Auf drei Ebenen können die Besucher die von Banksy an verschiedenen Orten der Welt realisierten Entwürfe betrachten. Sie sehen seinen Weg vom Graffiti-Künstler, der neue Möglichkeiten erforschte und mit verschiedenen Konzepten spielte, bis zu dem, den wir heute kennen — ein engagierter Künstler, der seine Stimme erhebt, wenn er Ungerechtigkeit, Gewalt und Schwäche sieht.

„Wir haben die Werke direkt an den Wänden platziert. Sie sind nicht eingerahmt und so fixiert, dass sie nicht bewegt werden können. Wenn das Museum seine Tätigkeit einstellt, werden sie zerstört. Wir haben das so gemacht, damit sie nicht verkauft werden können”, erklärt der Museumsgründer, Kunstmanager und Theaterdirektor Hazis Vardar, der bereits das Banksy-Museum in Paris eröffnet und ähnliche Projekte in Brüssel, Barcelona, Lissabon und Prag organisiert hat.

Banksy ist eine der rätselhaftesten Figuren der zeitgenössischen Kunst. Der Name des Künstlers ist unbekannt — auch das Datum und der Ort seiner Geburt sowie sein Aussehen sind ein Rätsel. Es wird angenommen, dass er sein künstlerisches Abenteuer als Graffiti-Künstler begann. Davor spielte er mit Kunst und Schablonen; seine Entwürfe mit Ratten (ART-RAT, für Kunst-Ratte, die Aneinanderreihung dieser Wörter fiel ihm auf) wurden sehr populär. Heute kann man ihn als engagierten Künstler bezeichnen — seine Werke haben ihren Weg in die kriegszerstörte Ukraine gefunden.

Das Krakauer Museum gibt einen Einblick in den Weg des Künstlers und die Art seiner Werke. Außerdem kann man sich ein Bild von den Ausmaßen seiner Werke machen, die auf Fotos oder Videos oft nicht zu erkennen sind. Die Ansammlung der Werke an einem Ort ermöglicht es, die Fäden zu erkennen, die sich durch das Werk ziehen. Im Museum werden Aktivitäten und Workshops angeboten.

Arkadiusz Słomczyński