Zum ersten Mal sind die Werke eines der berühmtesten Danziger Maler der Neuzeit in Warschau in einer eigenständigen Ausstellung zu bewundern. Vom 7. Februar bis zum 23. April 2023 werden im Königsschloss in Warschau die frühen Gemälde und Zeichnungen von Herman Han gezeigt, die in Form und Inhalt untypisch für sein späteres Schaffen waren, das von der großformatigen Sakralmalerei geprägt war.
Herman Han (1580-1628), der zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Danzig tätig war, ist vor allem als Schöpfer des Meisterwerks „Krönung der Heiligen Jungfrau Maria” bekannt, das den Altar der Kathedrale Mariä Himmelfahrt in Pelplin schmückt, oder des Gemäldes „Krönung Mariens”, die sich im linken Seitenaltar des Doms zu Oliva befindet.
Die Ausstellung im Warschauer Königsschloss bringt das weniger bekannte Gesicht des Künstlers näher. Gemälde und Zeichnungen aus polnischen und ausländischen Sammlungen zu weltlichen und allegorischen Themen sowie Porträts zeigen die künstlerische und intellektuelle Vielseitigkeit von Herman Han und ergänzen wesentlich das Bild der Epoche, in der er tätig war.
„Der Anlass für die im Königsschloss präsentierte Ausstellung, die Gemälde und Zeichnungen aus polnischen und ausländischen Sammlungen umfasst, sind Gemälde, die vor kurzem von der Teresa-Sahakian-Stiftung erworben wurden: ‚Allegorie der Weltordnung’, ‚Allegorie des Reichtums’ und ‚Allegorie der Demut’”, sagte Jarosław Sellin, stellvertretender Minister für Kultur und Nationales Erbe, bei der Eröffnung der Ausstellung.
Jarosław Sellin betonte, dass die Ausstellung das einzigartige Gesicht von Danzig zeige. Er wies darauf hin, dass die Stadt, die sich damals auf dem Höhepunkt ihrer Macht befunden habe, nicht nur die Kulisse, sondern vor allem das wesentliche Thema der Ausstellung sei — ein einzigartiges kulturelles Phänomen, das das ganze Land in seiner Zeit beeinflusst habe.
Adrian Andrzejewski