Eine temporäre Ausstellung mit dem Titel „Hundert Jahre des Polnischen Zloty 1924-2024”, die der polnischen Währung und ihrer Geschichte gewidmet ist, wird im Senatorensaal des Königlichen Schloss in Warschau bis zum 20. April 2024 zu sehen sein. Die Ausstellung wurde anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Einführung einer einheitlichen Währung in Polen kurz nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit organisiert.
Die Geschichte des polnischen Zloty reicht bis zum Ende des Mittelalters zurück. Im 15. Jahrhundert war dies die Bezeichnung für eine Rechnungseinheit, nach der die Beträge in echten Silbermünzen mit niedrigerem Nennwert berechnet wurden. Sein Wert entsprach 30 Krongroschen. Als rote Zlotys hingegen wurden Goldmünzen — Dukaten — bezeichnet, deren Kurs in Silbermünzen variabel war und dem polnischen Zloty nicht entsprach.
Als Polen 1918 seine Unabhängigkeit wiedererlangte, mussten die drei verschiedenen Verwaltungs- und Währungssysteme, die zuvor in den einzelnen Teilungsgebieten galten, zusammengeführt werden. Zunächst wurde die am 9. Dezember 1916 in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten eingeführte Polnische Mark, die 100 Pfennigen entsprach, beibehalten, die jedoch nach dem Krieg schnell abwertete. Infolge der Hyperinflation wurden immer höhere Stückelungen benötigt — 1923 wurden Banknoten von bis zu 10.000.000 Mark gedruckt, erinnert das Königsschloss in Warschau.
Die notwendige Steuer- und Währungsreform wurde 1924 durch den damaligen Ministerpräsidenten Władysław Grabski durchgeführt. Im Januar 1924 erließ die Regierung eine Verordnung, mit der der Zloty als neue Währung eingeführt und die Bank Polski als Emittent eingesetzt wurde. Im März desselben Jahres wurde die Ausgabe von Mark eingestellt, und im April begannen die Prägung neuer Münzen und der Druck von Zloty-Banknoten, denen frühere Probeausgaben vorausgingen. Ein Zloty entsprach dem Schweizer Franken. Außerdem wurde die Staatliche Münzanstalt gegründet. Der Umtausch der polnischen Mark in Zloty im Verhältnis 1.800.000 zu 1 erfolgte bis Ende Juni 1924. Dank der Reformen von Władysław Grabski stabilisierte sich die wirtschaftliche Lage Polens, und der polnische Zloty war bis 1939 eine der stabilsten und am besten konvertierbaren Währungen.
Adrian Andrzejewski