Polen ist im Index der verantwortungsbewussten Entwicklung (Indeks Odpowiedzialnego Rozwoju, IOR), der seit 2019 vom Polnischen Wirtschaftsinstitut (Polski Instytut Ekonomiczny) erstellt wird, von Platz 33 im Jahr 2021 auf Platz 26 im Jahr 2022 aufgestiegen. Dies war der einzige Aufstieg unter den Ländern der Visegrad-Gruppe. Die Spitze der Liste wird erneut von den nordischen Ländern dominiert, die die Hälfte der Plätze in den Top Ten des Rankings belegten, so die neueste Veröffentlichung des Polnischen Wirtschaftsinstituts „Index der verantwortungsbewussten Entwicklung”.
Der Index der verantwortungsbewussten Entwicklung wird seit 2019 vom Polnischen Wirtschaftsinstitut veröffentlicht. Er wurde als Alternative zum BIP geschaffen und ermöglicht eine genauere Darstellung der Veränderungen in den einzelnen Ländern.
Der IOR besteht aus 4 Säulen: aktueller Wohlstand, Schaffung von zukünftigem Wohlstand, nicht lohnbezogene Faktoren und Klimaverantwortung. Der Index basiert auf insgesamt neun Indikatoren. Die Daten stammen u. a. aus den Datenbanken der Weltbank, der Europäischen Kommission oder der Vereinten Nationen. In der aktuellen Analyse wurden 40 Länder berücksichtigt.
Unter den Ländern mit den höchsten Werten des Index der verantwortungsbewussten Entwicklung dominieren kontinuierlich die nordischen Länder. Dies ist auf die harmonische Kombination der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen in den Entwicklungsstrategien dieser Länder zurückzuführen. Schweden belegt den ersten Platz in der Gesamtwertung, auch wenn es in den einzelnen Kategorien nicht gewonnen hat. Dies zeigt die Ausgewogenheit zwischen den verschiedenen Aspekten der Entwicklung. Die skandinavischen Länder erzielen die höchsten Werte in nicht finanzbezogenen Kategorien, wie z. B. der Lebenserwartung. Am längsten lebt man in Norwegen, Schweden, Island und Dänemark. Hohe Punktzahlen erreichen sie auch im Bereich der Sicherheit, einer sauberen Umwelt und der Gesundheit der Bürger.
Polen stieg im Index der verantwortungsbewussten Entwicklung als einziges der Visegrad-Länder von Platz 33 auf Platz 26 auf. Dies ist hauptsächlich auf einen Anstieg des verfügbaren Einkommens und des Verbrauchs im Jahr 2022 zurückzuführen. Die Verbraucherausgaben sind im Vergleich zu den EU-Ländern stärker gestiegen. Für die anderen Länder gab es einen Rückgang: die Tschechische Republik von Platz 20 auf 22, Ungarn von Platz 28 auf 34 und die Slowakei von Platz 27 auf 31.
Adrian Andrzejewski