Budimex schließt die Arbeiten an der Gaspipeline Goleniów-Ciecierzyce, dem längsten Abschnitt des Onshore-Teils der Baltic Pipe, ab, teilte das Unternehmen mit, das als Generalunternehmer für den 122 Kilometer langen Pipelineabschnitt fungiert. Seine Inbetriebnahme und Einspeisung von Gas sind für den Sommer geplant.
Die Investition sieht den Bau einer Gasleitung mit einem Durchmesser von 1.000 mm und einem Betriebsdruck von 8,4 MPa auf dem Abschnitt von der Verdichterstation Goleniów bis zur Schleusenstation Ciecierzyce vor. Darüber hinaus sind der Umbau der Verdichterstation Goleniów, der Bau der linearen Absperr- und Überdruckventileinheit Kolonia Kiczarowo mit Bypass-Systemen, der Bau der linearen Absperr- und Überdruckventileinheiten Przywodzie und Buszów sowie zusätzlicher Infrastruktursysteme, das System des aktiven Korrosionsschutzes der Gasleitung sowie die Einspeisung von Gas und die Inbetriebnahme der Leitung vorgesehen.
Nach Angaben des Unternehmens soll im Juni gemeinsam mit dem Investor — dem Gasfernleitungsnetzbetreiber Gaz-System — eine technische Abnahme durchgeführt werden. Dies sei ein Monat vor dem vertraglich festgelegten Termin, betonte Budimex. Im Juni und Juli würden die Einspeisung von Gas und die Inbetriebnahme des Abschnitts durchgeführt, und im Juli solle die Betriebsgenehmigung erteilt werden, schätzt das Unternehmen.
An technischen Herausforderungen mangelte es während der Arbeiten nicht. Die Umgehung oberirdischer Hindernisse wie Flüsse und Straßen erforderte 55 grabenlose Querungen mit den Methoden des Mikrotunnelings, des Bohrens und Vortrieb sowie 4 Querungen mit der modernen Direct-Pipe-Technologie. So entstanden Bohrungen unter den Flüssen Ina, Pełcz und Krąpiel sowie die längste Bohrung Polens unter dem Fluss Warta mit einer Länge von 1400 m.
Baltic Pipe soll eine neue Route für Erdgaslieferungen aus Norwegen an den dänischen und polnischen Markt sowie an Endverbraucher in den Nachbarländern schaffen. Die Pipeline wird in der Lage sein, maximal 10 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr nach Polen und 3 Mrd. Kubikmeter von Polen nach Dänemark zu transportieren. Bei den Investoren handelt es sich um die Fernleitungsnetzbetreiber: dänisches Unternemen Energinet und polnisches Gaz-System. Den Plänen zufolge soll die Gasleitung am 1. Oktober 2022 in Betrieb gehen und Anfang 2023 ihre volle Kapazität erreichen.
Arkadiusz Słomczyński