Das Nationalmuseum Warschau eröffnete offiziell die Ausstellung „Witkacy. Seismograph des Zeitalters der Beschleunigung”. Die Ausstellung bietet eine neue Lesart der Werke von Stanisław Ignacy Witkiewicz (1885-1939), einem der bedeutendsten Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung, die anlässlich des 160-jährigen Bestehens des Nationalmuseums Warschau vorberietet wurde, bietet einen neuen Blick auf künstlerisches Schaffen von Witkacy, indem sie seine Werke in den theoretischen Kontext des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart stellt.
„Heute nehmen wir an einem äußerst wichtigen Ereignis teil — der Eröffnung der Ausstellung, die einen weiteren Teil der Feierlichkeiten zum 160-jährigen Bestehen des Nationalmuseums Warschau darstellt. Dieses Mal nimmt das Museum die Öffentlichkeit mit auf eine Reise, deren Leitmotiv das Werk von Stanisław Ignacy Witkiewicz ist, mit dem Ziel, es wiederzuentdecken”, schrieb der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Kultur und Nationales Erbe Piotr Gliński in einem Schreiben, das vom stellvertretenden Minister Jarosław Sellin verlesen wurde.
Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum der von Witkacy verwendeten Medien und künstlerischen Strategien. Zu sehen sind fast 500 Werke — Gemälde, Zeichnungen, Pastelle und Fotografien — aus der eigenen Sammlung des Nationalmuseums und aus zahlreichen Museen und Institutionen in Polen sowie selten gezeigte Werke aus Privatsammlungen. Die Ausstellung zeigt auch Videomaterial und Archivmaterial zum Leben und Werk des Künstlers.
„Das künstlerische Schaffen von Witkiewicz zeigt eine tiefe Affinität zu künstlerischen Phänomenen, die für die europäische Kultur der Zwischenkriegszeit von zentraler Bedeutung waren. Neue Bedeutungen und bisher unbekannte Aspekte von Witkacys Werken werden durch die Gegenüberstellung mit ausgewählten Werkbeispielen der wichtigsten Vertreter der modernen Kunst herausgestellt. Witkacys Werke werden von Arbeiten seiner Zeitgenossen wie Wassily Kandinsky, Max Ernst, Rudolf Schlichter, Umberto Boccioni und Marcel Duchamp begleitet”, heißt es auf der Website des Kulturministeriums.
Arkadiusz Słomczyński