Am 1. März 1951 ermordeten die Kommunisten im Warschauer Gefängnis in Rakowiecka-Straße Oberst Łukasz Ciepliński alias „Pług”, den Vorsitzenden des IV. Vorstands der Vereinigung Freiheit und Unabhängigkeit (poln. Zrzeszenie Wolność i Niezawisłość, WiN).
Łukasz Ciepliński wurde am 26. November 1913 in Kwilcz in der Region Großpolen geboren. Seine Eltern betrieben eine Bäckerei und einen Laden. Sein Vater Franciszek und zwei ältere Brüder nahmen am Großpolnischen Aufstand teil. Von 1929 bis 1934 war er Schüler des Kadettenkorps Nr. 3 in Rawicz. Er setzte seine militärische Ausbildung an der Offiziers-Aspiranten-Schule in Ostrów Mazowiecka fort.
Nach seiner Beförderung zum Offizier wurde er zum 62. Infanterieregiment in Bydgoszcz versetzt. Während des Septemberfeldzugs 1939 zerstörte er in der Schlacht von Bzura persönlich 8 deutsche Kampfpanzer, wofür er mit dem Orden Virtuti Militari ausgezeichnet wurde. Nach der Kapitulation Warschaus flüchtete er nach Ungarn, von wo aus er nach Polen zurückgeschickt wurde, um sich dem Untergrund anzuschließen. Während der Verlegung wurde er von den Deutschen verhaftet und in einem Gefängnis in Sanok inhaftiert, von wo aus er fliehen konnte.
Ciepliński wurde Kommandant des Bezirks Rzeszów des Verbandes für den bewaffneten Kampf (Związek Walki Zbrojnej, ZWZ) und ein Jahr später Leiter der Inspektion Rzeszów von ZWZ/Heimatarmee (AK). Mit seinen Untergebenen nahm er an der Aktion „Burza” teil und war an der Befreiung von Rzeszów beteiligt. Auf Verlangen der sowjetischen Truppen legte er die Waffen nicht nieder, sondern blieb weiterhin in der Verschwörung.
Zu Beginn des Jahres 1945 wurde Ciepliński dem Stab des Krakauer Bezirks der Heimatarmee zugeteilt. Dort war er an der Schaffung neuer Untergrundstrukturen innerhalb der Organisation NIE und später der Delegation der Streitkräfte für Polen (Delegatura Sił Zbrojnych na Kraj) beteiligt. Danach schloss er sich der im Entstehen begriffenen Vereinigung Freiheit und Unabhängigkeit (WiN) an, wo er Vorsitzender des Krakauer Bezirks dieser Untergrundorganisation und bereits im Dezember 1945 Kommandant des südlichen Bereichs der WiN wurde.
Im Januar 1947 wurde er Vorsitzender der IV. Vorstands der WiN, den er bis zu seiner Verhaftung am 28. November 1947 leitete. Er wurde in Warschau inhaftiert, wo er einer langen und brutalen Untersuchung durch kommunistische Sicherheitsbeamte ausgesetzt war, die mit einem Prozess endete, in dem er am 14. Oktober 1950 zum Tode verurteilt wurde. Er wurde zusammen mit den anderen Mitgliedern des IV. Vorstands der WiN am 1. März 1951 hingerichtet.
Seit 2011 wird in Polen der 1. März jedes Jahres als Nationaler Gedenktag der „Verstoßenen Soldaten” begangen.