Der um 1500 in einer süddeutschen Werkstatt gefertigte mehrfarbige und vergoldete Altarflügel aus Ingeln, das der Sammlung des Schlossmuseums Malbork gehörte und unter ungeklärten Umständen nach dem Krieg in die Danziger Dreifaltigkeitskirche gelangte, wird an seinen ursprünglichen Standort zurückgebracht. Entsprechende Dokumente wurden von Vertretern des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe (MKiDN), der Provinz St. Maximilian Maria Kolbe der Franziskaner in Polen und des Museums der Marienburg unterzeichnet, teilte das Kulturministerium mit.
Der Altarflügel war Teil eines mittelalterlichen Kanzelaltars aus der Kirche im niedersächsischen Ingeln. Im Jahr 1893 wurden zwei Altarflügel und einzelne Skulpturen für die Sammlung der Marienburg erworben. Der linke Flügel wurde an der Südwand der Marienkirche im Hochschloss aufgehängt. Im Juni 1945 wurde der Flügel dem Städtischen Museum in Danzig übergeben und gelangte dann unter unbekannten Umständen in die Dreifaltigkeitskirche in Danzig. Im Dezember 2023 beschloss die Provinz St. Maximilian Maria Kolbe der Franziskaner in Polen, den Flügel nach Malbork zurückzugeben.
Bis heute befinden sich in den Sammlungen des Museums der Marienburg fünf der Ende des 19. Jahrhunderts erworbenen Skulpturen, ein Fragment der Truhe und ein bemalter Flügel.
Das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe erinnert daran, dass der Ingelner Altarflügel ein weiteres Objekt ist, das während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Sammlungen von Malbork verschwunden ist und nun in die Sammlung des Schlossmuseums zurückkehrt, unter anderem dank der Nachforschungen der Mitarbeiter der Einrichtung über verlorene bewegliche Denkmäler aus Malbork.
Seit 2018 nimmt das Museum der Marienburg am Programm des Ministers für Kultur und Nationales Erbe „Untersuchung der polnische Kriegsverluste” teil. Bis heute haben die Aktivitäten des Projekts zur Identifizierung von mehr als 2000 verlorenen Gegenständen aus Malbork und vielen Gegenständen, die in verschiedenen Institutionen im In- und Ausland verstreut sind, geführt.
Adrian Andrzejewski