Die Aktion Arsenal war eine der berühmtesten Operationen des polnischen Untergrunds. An der Aktion nahmen die Pfadfinder der Sturmgruppen der Grauen Reihen (Szare Szeregi), einer konspirativen Organisation der Polnischen Pfadfinderbewegung (ZHP), teil. Die Aktion, die unter anderem in dem Buch von Aleksander Kamiński „Kamienie na szaniec” (dt. Steine auf die Schanze) beschrieben wurde, ist den Polen bis heute in Erinnerung geblieben.
Im März 1943 wurde Henryk Ostrowski „Heniek”, Kommandeur der Pfadfindereinheit „Praga” der Warschauer Sturmgruppen, verhaftet. Eine Durchsuchung seiner Wohnung brachte die Deutschen auf die Spur von Jan Bytnar „Rudy”, dem hoch angesehenen Kommandeur der Pfadfindereinheit „Południe”. Bytnar wurde am 23. März 1943 verhaftet und brutal gefoltert. Die Nachricht von der Verhaftung verbreitete sich unter den Pfadfindern. Bereits am Tag seiner Verhaftung stellte Tadeusz Zawadzki „Zośka” eine Gruppe zusammen, deren Aufgabe es war, den transportierten Untergrundsoldaten zu befreien. Die Aktion mit dem Decknamen „Meksyk I” kam jedoch nicht zustande. Es fehlte die Zustimmung des Kommandos.
Die Soldaten der Grauen Reihen beschlossen, einen weiteren Hinterhalt vorzubereiten. Für den Entwurf des Plans war „Zośka” verantwortlich. Neunundzwanzig junge Soldaten waren an der Aktion beteiligt, außerdem organisierten sie das Personal eines Sanitätspostens, der sich um „Rudy” und die möglichen Verwundeten kümmern sollte. Außerdem wurde ein Informant engagiert, der über den Zeitpunkt der Abreise berichten sollte.
Die Aktion „Meksyk II” fand am 26. März 1943 statt. Stanisław Broniewski „Orsza”, der damalige Kommandeur der Warschauer Pfadfinderbewegung, wurde zum Kommandeur ernannt. Die Aktion begann um 17:30 Uhr, kurz darauf fielen die ersten Schüsse — „Zośka” verwundete einen Polizisten, der nach seiner Waffe griff. Die beiden Begleitschützer, die unter der Plane saßen, eröffneten das Feuer. Der Wagen, dessen Besatzung neutralisiert wurde, bremste in der Nähe des Arsenals. „Zośka” lief mit seinen Kameraden auf den Gefangenen zu. Während des Schusswechsels wurden beide Begleiterschützer getötet, und eine der transportierten weiblichen Gefangenen wurde versehentlich getötet. Einundzwanzig Personen wurden befreit, von denen die meisten entkamen. Die Verwundeten wurden in Autos abtransportiert. Während des Rückzugs kam es zu Scharmützeln mit einzelnen Deutschen und Truppen eines vorbeifahrenden Lastwagens sowie mit denen des Arbeitsamtes. Dabei bewährte sich „Alek”, der den Feind zweimal mit einer präzise geworfenen Granate aufhielt. Anschließend wurde er schwer verwundet.
Die Aktion war erfolgreich, aber sowohl der gerettete „Rudy” als auch „Alek” starben an ihren Wunden, außerdem wurde der gefangen genommene „Hubert” totgeschlagen und 3 andere Polen wurden verwundet.