Der Sprecher des für die Koordination der Geheimdienste zuständigen Ministers, Stanisław Żaryn, sagte, dass die Agencja Bezpieczeństwa Wewnętrznego (ABW, dt. Agentur für innere Sicherheit) eine Liste von 45 Personen aus diplomatischen Kreisen erstellt hat, die für den russischen Geheimdienst arbeiten. Der russische Botschafter in Polen wurde dringend ins Außenministerium einbestellt. Zuvor hatte die ABW einen Mann festgenommen, der verdächtigt wurde, für Russland zu spionieren.
„Die ABW weist darauf hin, dass Russland zunehmend offensiv gegen Polen vorgeht. Es wurde eine Liste mit 45 Personen aus diplomatischen Kreisen erstellt, die für den russischen Geheimdienst tätig sind. Es wurde beantragt, dass diese Personen aus Polen ausgewiesen werden”, sagte Żaryn auf einer Pressekonferenz.
Zuvor — am 17. März — hatte die ABW einen Mann festgenommen, der der Spionage verdächtigt wurde. Der in Warschau festgenommene Mann arbeitete in einem der örtlichen Ämter, wo er Daten kopieren und an Russen vom zivilen Auslandsgeheimdienst SWR der Russischen Föderation weitergeben sollte.
Der Inhaftierte arbeitete in der Archivabteilung für Personenstandsbücher im Archiv des Standsamtes der Stadt Warschau. Der Mann hatte Zugang zu den Sammlungen des Archivs des Standesamtes sowie zu den Sammlungen des Zentralarchivs für historische Aufzeichnungen und des Staatsarchivs der Hauptstadt Warschau.
Die masowische Außenstelle der Abteilung zur Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität der Staatsanwaltschaft in Warschau, die die Ermittlungen der ABW überwacht, hat eine Untersuchung zur Teilnahme an den Aktivitäten eines fremden Geheimdienstes und der Übermittlung von Nachrichten an diesen Geheimdienst, die der Republik Polen Schaden zufügen könnten, eingeleitet.
Die Durchführung der gesamten Untersuchung wurde der ABW anvertraut. Auf Antrag des Staatsanwalts beschloss das Gericht, den Häftling für drei Monate in Untersuchungshaft zu nehmen.
Arkadiusz Słomczyński