„Die Lage in Kiew ist sehr schwierig. Am Morgen begannen die Russen mit der Bombardierung der Stadt. Drohnen werfen Bomben auf Wohngebäude ab. Die Menschen sterben. Es ist ein offensichtlicher Terrorakt, um die Moral zu brechen, aber es gibt eine große Entschlossenheit, die Hauptstadt zu verteidigen“, schrieb der polnische Präsident Andrzej Duda am 25. Februar auf Twitter nach seinem morgendlichen Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenski.
„Unsere Nachbarn — die Ukrainer — bestehen heute die schwierigste Prüfung, die möglich ist, und riskieren dabei ihr eigenes Leben. Es ist eine Prüfung, bei der es um die Unabhängigkeit ihres Staates geht. Sie verteidigen nicht nur ihre eigene Freiheit, sondern auch die Freiheit von uns allen, den Europäern. Dabei können sie auf die volle Unterstützung Polens zählen”, sagte Präsident Andrzej Duda in seiner Ansprache an die Nation am Abend des 24. Februar.
Der Präsident erinnerte daran, dass Polen die Welt wiederholt vor den Absichten Russlands gewarnt habe.
„Bisher haben sich viele Staats- und Regierungschefs der Welt der Illusion hingegeben, dass mit Wladimir Putin und Russland normale Verhandlungen geführt werden können und dass Vereinbarungen getroffen werden können, die auch eingehalten werden. Als Polen haben wir wiederholt vor einer solchen Haltung gewarnt”, sagte Andrzej Duda.
Darüber sprach Präsident Lech Kaczyński in seiner Rede während der russischen Aggression gegen Georgien, als er warnte: „Heute Georgien, morgen die Ukraine, übermorgen die baltischen Staaten, und dann vielleicht die Zeit für mein Land, für Polen!”.
Im Zusammenhang mit der dramatischen Entwicklung der Situation in der Ukraine findet auf Initiative des polnischen Präsidenten am Freitag, dem 25. Februar, in Warschau ein außerordentliches Gipfeltreffen der NATO Bukarest Neun (B9) statt, an dem auch die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen teilnehmen wird.
Die B9 ist ein Abkommen zwischen neun mittel- und osteuropäischen Ländern: Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn, um die militärische Zusammenarbeit zwischen den Ländern an der Ostflanke der NATO zu vertiefen und wichtige sicherheitspolitische Fragen zu erörtern.
Adrian Andrzejewski