Das Nationale Zentrum für Kernforschung (NCBJ) in Polen, die japanische High Energy Accelerator Research Organization (KEK) und die Universität Tokio haben eine Absichtserklärung zur Förderung des internationalen Forschungsprojekts Hyper-Kamiokande unterzeichnet. Das Neutrinoobservatorium, wird derzeit in Kamioka in der Stadt Hida in der japanischen Präfektur Gifu gebaut und soll 2027 in Betrieb genommen werden. Neunzig Länder haben ihr Interesse an einer Teilnahme an diesem von Japan geleiteten Projekt bekundet, und Polen ist das erste Land, das die Absichtserklärung unterzeichnet hat, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von NCBJ, KEK und der Universität Tokio.
Am Projekt werden neuen polnische Einrichtungen, die das Hyper-Kamiokande-Konsortium bilden, teilnehmen: das Institut für Kernphysik der Polnischen Akademie der Wissenschaften, die Schlesische Universität, das Nationale Zentrum für Kernforschung, die Technische Universität Warschau, die Universität Warschau, die Universität Breslau, die AGH-Universität für Wissenschaft und Technologie, die Jagiellonen-Universität und Nicolaus Copernicus Astronomisches Zentrum. Der Koordinator des Konsortiums ist das NCBJ. Zu den erwarteten Beiträgen des Konsortiums zu dem Projekt gehören die Entwicklung, Herstellung und Installation eines linearen Elektronenbeschleunigers, zusammengesetzter Photodetektormodule und elektronischer Schaltungsmodule.
Der Hyper-Kamiokande-Detektor wird voraussichtlich die achtfache Gesamtmasse seines Vorgängers Super-Kamiokande haben und mit neu entwickelten hochempfindlichen Photodetektoren ausgestattet sein. Ziel des Projekts ist es, die große vereinheitlichte Theorie zu ergründen und Informationen über die Entwicklungsgeschichte des Universums zu liefern, indem der Protonenzerfall untersucht und CP-Symmetriebrechungseffekte (Asymmetrie zwischen Neutrinos und Antineutrinos) gemessen sowie Neutrinos aus Supernovaexplosionen beobachtet werden, berichtet NCBJ.
Das Budget für den Bau wurde vom japanischen Parlament im Februar 2020 genehmigt, was den offiziellen Start des Projekts markiert. Im Mai 2021 wurde der Bau des Zugangstunnels zum Versuchsgelände abgeschlossen.
Adrian Andrzejewski