Der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz nahm an einem Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Länder im Hauptquartier der Allianz in Brüssel teil. Nach den Gesprächen gab der Chef des Verteidigungsministeriums die Entscheidung der NATO bekannt, das in Polen ein Ausbildungs-, Analyse- und Trainingszentrum NATO – Ukraine eingerichtet werden soll. 

„Die Entscheidung wurde auf dem heutigen Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Länder getroffen. Alle haben zugestimmt und wir beginnen mit der Einrichtung dieses Zentrums. Es ist ein mehrstufiger Prozess, aber ich freue mich, dass heute, auch nach bilateralen Gesprächen, alle Mitgliedstaaten diese Initiative unterstützen. Dies ist die erste Initiative dieser Art zwischen der NATO und der Ukraine, die konkrete Ergebnisse in Form des geschaffenen Zentrums mit sich bringt. Es wird dringend benötigt, um Erfahrungen aus dem Krieg zu sammeln und die Unterstützung für die kämpfende Ukraine zu verstärken”, teilte der Leiter des Verteidigungsministeriums, der auf der Website des Ministeriums zitiert wird, mit.

In Brüssel unterzeichnete Minister Kosiniak-Kamysz Absichtserklärungen zu Vorschlägen für die Zusammenarbeit im Rahmen der Multinational Procurement Initiative (MPI), die die Einrichtung von zwei getrennten Initiativen für die gemeinsame Beschaffung von Flugkörpern, Raketensystemen und Munition vorsieht.

Im Rahmen der Umsetzung dieser Initiativen werden die Länder die Möglichkeit prüfen, ihre Anstrengungen bei der mehrjährigen internationalen Beschaffung von Munition, Flugkörpern und Waffensystemen und der damit verbundenen industriellen Zusammenarbeit zu bündeln. Die Initiativen unterstützen die Umsetzung des NATO-Aktionsplans für die Verteidigungsproduktion. Die Beteiligung Polens an den Initiativen wird den Zugang zu den Kenntnissen und Erfahrungen anderer Länder ermöglichen, die an einer Vertiefung der Zusammenarbeit in den genannten Bereichen interessiert sind.

Während des Besuchs in Brüssel fanden auch bilaterale Treffen des Leiters des polnischen Verteidigungsministeriums statt, unter anderem mit den Verteidigungsministern Litauens, Deutschlands, Norwegens, der Türkei und Frankreichs sowie dem Verteidigungsminister des Vereinigten Königreichs. Themen der Gespräche waren unter anderem die bilaterale militärische Zusammenarbeit, Bedrohungen der Sicherheit in der Region und die weitere Stärkung der Ostflanke der NATO.

Arkadiusz Słomczyński