Im Königsschloss Wawel in Krakau wurde die große Jubiläums-Sonderausstellung „Wawel von Wyspiański” eröffnet. Die Ausstellung, die den Wawel-Motiven in den Werken von Stanisław Wyspiański gewidmet ist, wird bis zum 21. Juli 2024 zu sehen sein.
Wie der Königsschloss Wawel erinnert, veröffentlichte Wyspiański vor 120 Jahren, im Frühjahr 1904, das Drama „Akropolis”, das in der Kathedrale spielt, während er im Herbst zusammen mit Władysław Ekielski, der zur Mitarbeit eingeladen worden war, mit der Arbeit an einem Konzept für den Umbau des Hügels — dem großen Projekt Akropolis — begann. Das Projekt stand in engem Zusammenhang mit der Rückeroberung des Wawelhügels aus den Händen der Armee des Besatzers und festigte gleichzeitig das Konzept des Wawel als Herz Polens aus dem 19. Jahrhundert.
Die Ausstellung ist in drei Themenblöcke gegliedert: Der erste präsentiert Wawel-Motive in Wyspiańskis bildnerischem Werk, der zweite in seinen literarischen Werken, und der dritte zeigt den direkten und indirekten Einfluss des Künstlers auf andere Künstler. Das ideologische Zentrum der Ausstellung besteht aus zwei Teilen: der eine behandelt das Projekt Akropolis, der andere ist dem gleichnamigen Drama gewidmet. Eine wichtige Ergänzung des ersten Teils ist ein eigens für die Ausstellung errichtetes Tor, das in seiner Form an das von Władysław Ekielski in seinem Kommentar zu dem Projekt beschriebene Tor erinnert.
Die Besucher haben die Möglichkeit, fast 300 Objekte zu sehen, darunter viele herausragende Werke von Stanisław Wyspiański — die Ausstellung wird mit seinem Selbstporträt im Kontusz (Männerbekleidung des polnischen Adels) eröffnet. Weitere herausragende Werke sind Ansichten mit Wawel-Motiven (Planty in der Nacht, Schleife der Weichsel), Porträts von Sigismund dem Alten und Sigismund August sowie Bilder von Schauspielern, die in der Uraufführung des Dramas „Bolesław der Kühne” am Städtischen Theater in Krakau auftraten: Józef Sosnowski, Michał Tarasiewicz und Andrzej Mielewski.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch Skizzen für die Projekte von Glasfenstern der Kathedrale, Zeichnungen von architektonischen Details, Skizzen für das Projekt Akropolis sowie literarische Werke und Werke, die thematisch mit den Inszenierungen von Wyspiańskis Dramen zusammenhängen.
Adrian Andrzejewski