Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs das Interesse an Fragen der Produktionstechnik. Diese Themen wurden von der ersten polnischen Fachzeitschrift aufgegriffen, die seit 1820 in Warschau erschien.
Der Titel der Zeitschrift war sehr lang: „Izys Polska, czyli dziennik umiejętności, wynalazków, kunsztów i rękodzieł, poświęcony krajowemu przemysłowi, tudzież potrzebie wiejskiego i miejskiego gospodarstwa” (dt. Izys Polska oder die Zeitschrift für Fertigkeiten, Erfindungen, Handwerk und Kunsthandwerk, die der nationalen Industrie und den Bedürfnissen der ländlichen und städtischen Landwirtschaft gewidmet ist). Sie wurde von Gracyan Korwin, dem Unterpräfekten des Kreises Staszów während der napoleonischen Zeit, herausgegeben. In der ersten Ausgabe wurde angekündigt, dass die Zeitschrift monatlich erscheinen wird, und es wurde dazu aufgerufen, sie zu abonnieren.
Leider konnte sich der Gründer der Zeitschrift nicht lange an seiner Initiative erfreuen. Er starb vorzeitig im Jahr 1821, was auf einen unglücklichen Unfall im Jahr 1814 zurückzuführen war, als er sich mit einer Kutsche überschlug. Unter seiner Leitung wurden 21 Bände veröffentlicht. Sein Nachfolger wurde sein Schwager Antoni Lelowski (1783-1855), ein Beamter des Departements Łomża im Herzogtum Warschau. Er war nicht nur Herausgeber von „Izys Polska”, sondern organisierte auch Industrieausstellungen und bekleidete ab 1825 das Amt des Kommissars für Fabriken im Königreich Polen.
Die Hälfte des Volumens der Zeitschrift war mit Berichten und Kommentaren aus ausländischen Fachzeitschriften gefüllt, aber Lelowski war auf dem Laufenden und verfolgte die inländischen Errungenschaften und Fortschritte. Zu den wichtigsten Erfindungen, die in der Zeitschrift vorgestellt wurden, gehörten ein Apparat zum Auslaugen von Flachs, ein Entwurf für eine rotierende Dampfmaschine, ein Instrument zur Messung der Radien von runden Körpern vom Artillerieoffizier A. Krauze und zahlreiche Laborgeräte. Ohne Lelowskis Tätigkeit hätten wir von den meisten dieser Geräte nie erfahren, denn er suchte aktiv nach Menschen mit erfinderischer Initiative.
Die neuen „Maschinen”, wie die Erfindungen im Volksmund genannt wurden, wurden von den Autoren von „Izys Polska” ausführlich kommentiert. Manchmal mischte sich Bewunderung mit Entsetzen. Das war der Fall beim Gewehr von Perkins, das laut Lelowski das Potenzial hatte, massenhaft zu töten, wenn man seine Feuerkraft vergrößern würde.
Das Magazin musste jedoch die wirtschaftliche Struktur des Landes berücksichtigen, um zu überleben. Da nur 20 % der Bevölkerung des Königreichs Polen in Städten lebten, dominierten auf den Seiten der Zeitschrift Themen, die mit der verarbeitenden Industrie und den Verbesserungen in der Landwirtschaft zu tun hatten. Es mangelte auch nicht an wichtigen Ratschlägen, die sich beispielsweise an Grundbesitzer richteten, wie z. B.: „Was man tun kann, damit Pferden lange Haare am Schweif wachsen: den Schweif mit einem Zwiebelsud waschen und ihn mit einem in den gleichen Sud getauchten Kamm kämmen. Man kann den Schweif auch mit einer Abkochung aus Klettenwurzel, der man etwas Honig hinzufügt, waschen”.
Die Zeitschrift erschien bis 1828.