Die Familie Podlodowski vom Wappen Janina war eine bekannte Familie aus der Region Sandomierz. Die meisten Hinweise auf sie finden sich im 15. und 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit begannen ihre Vertreter, an den königlichen Höfen Karriere zu machen und waren während der Herrschaft der letzten Jagiellonen im politischen Leben des Landes aktiv.
Trotz des äußeren Anscheins sind die materiellen Spuren des Lebens der Familie Podlodowski in Polen, die in gutem Zustand erhalten sind, nicht sehr zahlreich. Dazu gehören die Ruinen eines Herrenhauses in Żuków bei Radom, das Ende des 18. Jahrhunderts verfiel, sowie eine Residenz in Przytyk und in Zakrzewo (zwischen Radom und Przytyk). Das interessanteste dieser Gebäude ist das Herrenhaus in Żuków, das von den Einwohnern „das Schloss” genannt wird. An den Ecken des Gebäudes befinden sich vorgeschobene Wehrtürme, die auf den Verteidigungscharakter der Überreste des Gebäudes hinweisen. Die Türme selbst, darunter ein Palais-Donjon mit Wohn- und Verteidigungsfunktion, sowie andere Details machen dieses Gebäude einzigartig. In Polen besaß Rafał Leszczyński aus Gołuchów in Großpolen (1560) ein ähnliches Herrenhaus vom Typ Arx (lateinisches Wort für die Burg, Festung). Die Einzigartigkeit des Gebäudes spiegelt sich in der Tatsache wider, dass Żuków als ein Beispiel für die Verwendung der Idee eines Sitzes mit Wehrcharakter des westeuropäischen Rittertums aus dem 12. bis 13. Jahrhundert als ideologisches Symbol im Kampf um eine Stände-Monarchie, in der der Adel, einschließlich des Bürgertums, dem die Familie Podlodowski angehörte, eine Schlüsselrolle spielen sollte, angesehen werden kann.
Das Herrenhaus in Żuków wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von Walenty Podlodowski erbaut, der an der Schlacht von Obertyn (1531) teilnahm und unter Hetman Jan Tarnowski kämpfte. Andere Mitglieder der Familie wurden Hofbeamte. Ein Vetter von Walenty — Stanisław Lupa war ein bekannter Redner im Sejm und ein Gegner der Heirat von König Zygmunt August mit Barbara Radziwiłłówna. Walentys Bruder Jerzy hingegen unterstützte Radziwiłłówna. Er wurde sogar ihr Sekretär. Der Glanz der Familie Podlodowski wurde durch ihre verwandtschaftliche Beziehungen mit dem Renaissance-Dichter Jan Kochanowski (1530-1584) noch verstärkt. Die Schwester von Grzegorz, dem Sohn von Stanisław Lupa — Dorota, war die Frau des Meisters aus Czarnolas. Sie kümmerte sich nach dem Tod ihres Mannes um dessen Nachlass, der in den Jahren 1585-1606 veröffentlicht wurde.
Die anderen Wohnsitze der Familie Podlodowski wurden zu geringeren Kosten erbaut, obwohl es bemerkenswert ist, dass sie alle aus Ziegeln gebaut wurden, was vom Status dieses mittleren Adels zeugte. In der Regel bauten seine Vertreter ihre Residenzen aus Holz, das zehnmal weniger kostete als ein Steinbau.
Die Erinnerung an die heute etwas in Vergessenheit geratene Familie Podlodowski wurde von Jan Matejko in seinem Gemälde „Die Babinische Republik”, das den Truchsess aus Sandomierz Stanislaw Lupa zeigt, wieder zum Leben erweckt. Ein anderer Maler aus dem 19. Jahrhundert zeichnete auf seinem Bild „Jan Kochanowski liest Psalmen in Czarnolas” neben dem Dichter auch seine Frau Dorota mit ihren Kindern.