Das Konsortium LOFAR ERIC (Low Frequency Array European Research Infrastructure Consortium) wurde Anfang 2024 offiziell eingeweiht. Es wird für die europäische Forschungsinfrastruktur Low Frequency Radio Network arbeiten, berichtet das Poznan Supercomputing and Networking Centre.
LOFAR ist das weltweit größte System von Radioteleskopen, die sich in verschiedenen Teilen Europas befinden (u. a. in den Niederlanden, Deutschland, Polen und Schweden). Es besteht aus 52 Stationen, die über eine sehr schnelle Internetverbindung miteinander verbunden sind. Es wurde von der wissenschaftlichen Gemeinschaft der Radioastronomen des niederländischen Instituts ASTRON konzipiert und initiiert, und seine Ursprünge reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Die meisten der 38 Stationen, die am LOFAR-System beteiligt sind, befinden sich in den Niederlanden. Weitere sechs befinden sich in Deutschland, drei in Polen und je eine in Schweden, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Irland und Lettland.
Das System gilt als eines der leistungsfähigsten physikalischen und astronomischen Forschungsinstrumente in Europa. Dank der mehrjährigen Arbeit von Wissenschaftlern aller Stationen konnte im Jahr 2021 die genaueste und größte Radiokarte des Universums erstellt werden, die mehr als 4 Millionen Objekte umfasst, von denen etwa eine Million neu sind, darunter 25 000 schwarze Löcher.
Die Beobachtungen ermöglichten die Entdeckung von Zehntausenden von Galaxien, die unserer Milchstraße ähneln und sich sogar am Rande des Universums befinden. Auf der Grundlage der Daten in der Karte wurde ein bürgerwissenschaftliches Projekt (Citizen-Science-Projekt) ins Leben gerufen, das helfen soll, neue schwarze Löcher zu finden. Das Projekt trägt den Namen Radio Galaxy Zoo: LOFAR und wurde hauptsächlich von Polen ins Leben gerufen.
Die Gründungsmitglieder von LOFAR ERIC sind — neben Polen — Bulgarien, Irland, die Niederlande, Deutschland und Italien. Das Konsortium ERIC ist eine juristische Person, die durch eine Entscheidung der Europäischen Kommission gegründet wurde.
Arkadiusz Słomczyński