Mitglied der „Cichociemni”, Photograph, Mitarbeiter eines Büros für Legalisierung, das sich mit der Fälschung von konspirativen Dokumenten beschäftigte, Teilnehmer des Warschauer Aufstands. Er dokumentierte professionell die Kriegsanstrengungen der Hauptstadt und erinnerte an die Aufständischen.
Stefan Bałuk wurde am 15. Januar 1914 in Warschau geboren. 1933 trat er in die Fähnrichschule der Kavallerie-Reserve in Grudziądz ein, doch seine Teilnahme an der Ausbildung wurde aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beendet. Trotzdem setzte er sein Ausbildung fort, zunächst an der Hochschule für Politikwissenschaften Warschau und dann an der Universität Warschau, wo er Jura studierte. Der deutsche Angriff auf Polen im Jahr 1939 weckte in Bałuk erneut den Wunsch nach dem Militärdienst. Er meldete sich zum 9. Panzerbataillon in Lublin, doch die Einheit nahm nicht an den Kämpfen teil. Nach russischer Gefangenschaft und vielen schwierigen Erlebnissen, darunter auch die Flucht aus der Gefangenschaft, gelangte Bałuk durch Südeuropa und Beirut in den Westen. In Frankreich trat er in die polnische Armee ein und diente in der 10. Kavalleriebrigade von General Maczek.
Er begann seine Karriere als Mitglied von „Cichociemni”, einer Gruppe polnischer Soldaten, die als Fallschirmagenten der polnischen Exilstreitkräfte im besetzten Polen operierten, im Jahr 1942. Von Mai bis November nahm er an einer nachrichtendienstlichen Ausbildung teil, die auch die Legalisierung von Dokumenten umfasste, und wurde anschließend zum Leutnant befördert. In der Nacht vom 9. auf den 10. April 1944 wurde er im besetzten Polen abgesetzt. Er begab sich nach Warschau und begann seine Arbeit in der Unterabteilung für Legalisierung und Technologie der Abteilung II. der Hauptkommandantur der Heimatarmee (Armia Krajowa). Dort konzentrierte er sich auf die Mikrofotografie und machte nebenbei Bilder vom besetzten Warschau und fotografierte deutsche Stellungen. Bald darauf brach der Warschauer Aufstand aus, an dem er in der Gruppierung „Radosław” kämpfte. Während des Aufstands nahm er an mehreren waghalsigen Aktionen teil, für die er mit dem Orden Virtuti Militari und zweimal mit dem Tapferkeitskreuz ausgezeichnet wurde.
Nach der Niederschlagung des Aufstands entkam der Photograph aus einem Kriegsgefangenenlager und engagierte sich bald im Untergrund. Dafür landete er in einem kommunistischen Gefängnis. In seinen späteren Jahren arbeitete Bałuk als Photograph und Kunstfotograf und erinnerte an die Zeit des Aufstandes. Er war auch in Veteranenorganisationen aktiv und initiierte unter anderem den Bau mehrerer Denkmäler.
Er starb am 30. Januar 2014 im Rang eines Brigadegenerals im Alter von mehr als 100 Jahren.