Der Offshore-Windpark Baltic Power, ein gemeinsames Projekt der Orlen-Gruppe und des kanadischen Unternehmens Northland Power, wird der erste der Welt sein, der unter Verwendung des kohlenstoffarmen Stahls gebaut wird. Durch die Verwendung von Stahl, der in mit erneuerbaren Energien betriebenen Stahlöfen geschmolzen wird und fast ausschließlich aus recycelten Rohstoffen besteht, wird der Kohlenstoff-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus der Turbine um 10 % reduziert.
Der 23 km vor der polnischen Küste gelegene Offshore-Windpark Baltic Power mit einer Leistung von 1,2GW ist ein Joint-Venture-Projekt des polnischen Multi-Energie-Konzerns Orlen und Northland Power, das 2026 in Betrieb gehen und mehr als 1,5 Millionen Haushalte mit Strom versorgen soll.
Im Jahr 2024 wird mit den Vorbereitungen für den Bau der Fundamente der so genannten Monopiles begonnen, auf denen zusammen mit den Übergangselementen (den so genannten Flanschen) im Jahr 2025 die Türme mit Turbinen in einer Höhe von mehr als 230 Metern (die Länge der Rotorblätter beträgt 115 Meter) errichtet werden sollen. Insgesamt werden 76 Windturbinen des Typs V236-15.0 MWTM des dänischen Herstellers Vestas Wind System A/S mit einer Leistung von je 15 MW in dem Park installiert.
Baltic Power wird 4000 GWh emissionsfreien Strom pro Jahr erzeugen und damit die Emission von rund 2,8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Zusätzliche Emissionsreduzierungen bereits während der Bauphase des Parks werden durch die Verwendung von kohlenstoffarmem Stahl — der im Rahmen einer nachhaltigen Produktion hergestellt wird — für die oberen Komponenten von 52 der 76 Türme von Baltic Power, auf denen die Turbinen (Gondeln einschließlich Rotoren) montiert werden, ermöglicht.
Vestas betont, dass das umweltfreundliche Material 15 Prozent des insgesamt verwendeten Stahls ausmachen wird, wobei fast ausschließlich recyceltes Rohmaterial verwendet wird, das in einem Elektroofen eingeschmolzen wird, der mit erneuerbarer Energie aus den Windturbinen betrieben wird. Der von Industeel, einem Unternehmen der Gruppe ArcelorMittal, in seinem Werk im belgischen Charleroi hergestellte Stahl soll dieselbe Qualität und dieselben technologischen Parameter aufweisen wie Materialien, die auf herkömmliche Weise hergestellt werden.
Arkadiusz Słomczyński