Er stammte aus einer assimilierten jüdischen Familie. Er schloss sein Jurastudium ab und begann dann bei der Diskonto-Bank zu arbeiten. Aleksander Hertz war einer der Mitbegründer des Verbandes der Bankangestellten. Er unterstützte die Polnische Sozialistische Partei (Polska Partia Socjalistyczna), was der Grund für seine Flucht ins Ausland vor den zaristischen Repressionen war. Während eines einjährigen Aufenthalts in Westeuropa lernte er das damals neue Geschäft — die Kinematographie — kennen.
Im Jahr 1909 kam Hertz nach Warschau und gründete zusammen mit Alfred Ziberlast, Marek Zuker und Józef Koerner ein Unternehmen, das das Kino „Sfinhs” in der Marszałkowska-Straße eröffnete. Dort waren ausländische Produktionen zu sehen, aber auch Kurzfilme, die auf den Straßen der Stadt gedreht wurden. Im Jahr 1911 wurde das Filmstudio „Sfinks” gegründet. Eine der ersten großen Produktionen war die Verfilmung des Romans „Meir Ezofowicz” von Eliza Orzeszkowa. Die Arbeit am nächsten Film, „Obrona Częstochowy” (dt. Die Verteidigung von Częstochowa) nach dem Roman von Henryk Sienkiewicz, wurde durch das Eingreifen der russischen Zensur unterbrochen. „Sfinks” begann schließlich mit der Produktion von Melodramen und Komödien. Bei Hertz debütierte 1914 in dem Film „Sklavin der Sinne” Apolonia Chałupiec, die später als Pola Negri weltberühmt wurde. Darüber hinaus traten in den Filmen des Studios so bekannte polnische Schauspieler wie Kazimierz Junosza-Stępowski, Wojciech Brydziński, Józef Węgrzyn und Stefan Jaracz auf. In den Jahren der Zweiten Polnischen Republik förderte Hertz u. a. Jadwiga Smosarska, die 1919 ihr Debüt gab.
Die Filme des „Königs der Zehnten Muse”, denen der Vorwurf gemacht wurde, sie seien kitschig und schmeichelten dem anspruchslosen Geschmack des Massenpublikums, wurden von Tausenden von Zuschauern besucht, und die Schauspieler, die in diesen Filmen debütierten, wurden bald zu echten Stars. Nach dem Tod des Hauptgründers ging es mit dem Filmstudio bergab, und obwohl die überwiegende Mehrheit der im Warschauer Studio gedrehten Filme bis heute nicht überlebt hat, sind die Beiträge von Aleksander Hertz zur polnischen Kinematografie groß. Der Regisseur wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Warschau beigesetzt; sein Grab ist bis heute erhalten geblieben.