Eugenia Wąsowska-Leszczyńska, eine soziale Aktivistin aus der Vorkriegszeit, gehörte zu den vielen Frauen, die im Rahmen des Rates für die Unterstützung von Juden „Żegota” die Hilfe für Juden leisteten.
Bislang haben sich die Historiker nicht eingehender mit der Biografie von Eugenia Wąsowska-Leszczyńska befasst. Wir wissen, dass sie 1906 in Kałuszyn geboren wurde — einer kleinen Stadt in Ost-Masowien, in der die Mehrheit der Bevölkerung Juden waren. In den 1930er Jahren arbeitete sie für das Polnische Rote Kreuz, wo sie für die Propaganda zuständig war. In dieser Zeit schloss sie sich der Demokratischen Partei an.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, während der deutschen Belagerung Warschaus, wurde sie von Präsident Stefan Starzyński zur Leiterin der Gemeinschaftsküchen ernannt. Als die deutsche Armee in die Hauptstadt einmarschierte, nahm sie ihre soziale Arbeit wieder auf und versorgte verwundete Soldaten in Krankenhäusern. Während der Besatzung konzentrierte sie sich auf die Unterstützung der armen jüdischen Bevölkerung.
Ende 1942 stellte sie auf Bitten ihrer Freunde von der Demokratischen Partei ihre Wohnung in der Żurawia-Straße 24/4 für die Zwecke des Rates für die Unterstützung von Juden „Żegota” zur Verfügung. Die Wohnung war sehr groß — sie hatte sieben Zimmer und zwei Eingänge. Dort trafen sich alle wichtigen Żegota-Aktivisten — Polen und Juden. Der Ort wurde nie aufgedeckt. Hier befand sich auch die Kontaktstelle des Zentralen Komitees des Bundes und der Jüdischen Kampforganisation. Außerdem wurden hier Waffen und Geld des Polnischen Untergrundstaates für das Jüdische Nationalkomitee gelagert.
Wąsowska-Leszczyńska versteckte in ihrer Wohnung auch einen jüdischen Mann — Ignacy Samsonowicz, der mit dem jüdischen Untergrund zusammenarbeitete. Nach dem Krieg heiratete sie ihn.
Sie starb 1986 und ist auf dem Powązki-Friedhof in Warschau begraben.