Im November fand in Chicago das 35. Polnische Filmfestival in Amerika statt, das als die weltweit umfangreichste Jahresschau des polnischen Films gilt. Sein Ziel ist es, das polnische Kino auf dem nordamerikanischen Kontinent zu fördern.
Während der Veranstaltung, die seit 1989 mit Unterstützung des Film Center of the Art Institute of Chicago stattfindet, werden jedes Jahr über 70 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt, an denen zahlreiche polnische Filmemacher aus der ganzen Welt teilnehmen.
Hauptorganisator des Festivals ist die Society for Arts, deren Ziel es ist, die europäische Kunst in den Vereinigten Staaten bekannt zu machen.
Die „New York Times” zählt das Polnische Filmfestival zu den fünf wichtigsten Festivals des europäischen Kinos in Nordamerika, und die „Chicago Tribune” nennt die Veranstaltung eine Erfolgsgeschichte in Chicago.
Die Organisatoren des Festivals wurden mit dem Laterna-Magica-Preis für Verdienste um die Förderung des polnischen Films, einem Sonderpreis des Außenministers der Republik Polen und einem Preis des Polnischen Filminstituts für die Förderung des polnischen Films im Ausland ausgezeichnet.
In diesem Jahr präsentierte das Festival unter anderem drei Filme aus der Reihe „Verlorene Kunstwerke”, die vom Dokumentar- und Spielfilmstudio in Warschau produziert wurden: „Picasso’s Guitar”, „Diana” und „Portrait of a Young Man in a Wig”.
Diese Filme erzählen die Geschichten von Objekten, die während des Zweiten Weltkriegs aus polnischen Museen verschwunden sind und als polnische Kriegsverluste gelten. Zwei dieser Werke — die von Jean-Antoine Houdon gemeißelte Skulptur „Diana” aus der Sammlung von König Stanisław August Poniatowski im Palast auf der Insel im Königlichen Łazienki-Park in Warschau und das von Krzysztof Lubieniecki gemalte Gemälde „Porträt eines jungen Mannes mit Perücke” aus dem Nationalmuseum in Warschau — konnten in den letzten Jahren dank der Restitutionsbemühungen des Kulturministeriums wiedergefunden werden. Andererseits gehört Picassos „Gitarre”, die aus dem Kunstmuseum in Łódź verschwunden ist, immer noch zu den mehr als 516 Tausend Kunstwerken, die der polnische Staat seit Ende des Zweiten Weltkriegs weltweit sucht.
Adrian Andrzejewski