Während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten die Pfadfinder, die an Geheimdienst- und Informationsaktivitäten beteiligt waren — kurz WISS (poln. Wywiad i Informacja Szarych Szeregów) — eng mit der Abteilung II des Hauptquartiers der Heimatarmee (Armia Krajowa, AK) zusammen. Der erste Koordinator und Leiter dieser Aktion war Zygfryd Linda alias „Firley” und diese Rolle wurde später von Jerzy Jaczewski alias „Wilk” übernommen. Beide trugen zur Entwicklung des offensiven Geheimdienstes des polnischen Untergrundstaates bei.
Die Pfandfinder-Informanten waren in den Kampfschulen (Bojowe Szkoły, BS) tätig. Diese wurden gegründet, um den Dienst für „Heute”, „Morgen” und „Übermorgen” durchzuführen. Zu ihren Aufgaben gehörten: kleine Sabotage, die Operation „N” sowie Informations- und Aufklärungsarbeit. Daran nahmen Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren teil.
Die jungen Aufklärer hatten die Aufgabe, die Wohnadressen von Deutschen und Volksdeutschen zu sammeln sowie die Bewegungen der deutschen Truppen und die militärischen Einrichtungen (Flughäfen, Bahnhöfe, Militärlager usw.) zu beobachten. Die gelieferten Daten waren so wertvoll, dass die Führung des polnischen Untergrundstaates beschloss, mit einigen der Strukturen der Pfadfinder eng zusammenzuarbeiten. So arbeitete der Pfadfinder-Nachrichtendienst der Region Pommern mit der Einheit „Alfa”, dem Marinegeheimdienst des Hauptquartiers der Heimatarmee, und sogar mit der Organisationseinheit „Anna”, dem Geheimdienststützpunkt der AK in Schweden, zusammen.
Die beiden regionalen Abteilungen (poln. chorągiew) der Pfadfinder hatten die wichtigsten Erfolge. Die großpolnische lieferte die ersten Informationen über eine geheimnisvolle Anlage in Peenemünde auf der Insel Usedom. Die pommersche wiederum übergab unter anderem ein Fragment des deutschen Plans für die zentrale Artillerieleitung auf dem Linienschiff „Gneisenau”, eine Skizze des Telefonnetzes der Kriegsmarine im Hafen von Gdingen, Pläne für einen Motortorpedo B-4, Kennzeichen der deutschen Marine, Fotos eines funkgesteuerten Lufttorpedos, Pläne des Kriegsstützpunktes Gdingen sowie der Befestigung und Verminung von Gdingen.