Es waren vier von ihnen. Sie stammten aus der Stadt Smarhon. Die Brüder Kusewicki erwiesen sich nicht nur als hervorragende Kantoren, sondern auch als lyrische Tenöre, die Opernlieder sangen.
Mosze, Jakub, Simcha und Dawid Kusewicki stammten aus einer orthodoxen jüdischen Familie und begannen ihre Kantorenlaufbahn in Vilnius. Mosze (Moshe Koussevitzky; 1889-1965) zeigte das größte Gesangstalent. Er übte seinen Oratoriengesang zunächst in seiner Heimatstadt Smarhon und dann in Vilnius, wohin er als Geselle zog, um das Handwerk zu erlernen.
1925 wurde sein außergewöhnliches Talent belohnt: Moshe wurde zunächst Kantor (jiddisch: Chasan) an der Vilniuser Synagoge „Savel” und dann an der Großen Synagoge und löste damit den damals international bekannten Gerszon Sirota ab. Drei Jahre später erhielt er das Angebot, mit seinem Gesang an der Großen Synagoge Templum in Warschau zu wirken. Bald wurde auch seine Stimme international anerkannt, da er auch Opernlieder sang. Er wurde mit Enrico Caruso verglichen. Während des Zweiten Weltkriegs hielt er sich in der Sowjetunion auf und sang u. a. an der georgischen Oper in Tiflis. Moshe kehrte 1946 in sein Land zurück, ging aber bald darauf in die USA, wo er seine Gesangskarriere fortsetzte.
Die drei Brüder von Moshe hatten keinen so spektakulären Erfolg. Sie waren Kantoren in Charkiw, Kremenez, Lemberg, Luzk, Rostow und Vilnius. Der jüngste, Dawid (1911-1985), war der einzige, der eine Musikhochschule abschloss. Er studierte am Konservatorium in Vilnius.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ließen sich Jakub und Dawid ebenfalls in den USA nieder, während Simcha sich in Südafrika niederließ. Nach dem Krieg diente Dawid als Kantor in einer Synagoge in Brooklyn und unterrichtete am Jüdischen Liturgischen Seminar in New York.