Das polnische Außenministerium teilte am Sonntag mit, dass aufgrund der von israelischer und ägyptischer Seite erhaltenen Informationen über die vorübergehende Aussetzung der Evakuierungsmöglichkeit von Ausländern aus dem Gazastreifen eine Ausreise polnischer Staatsbürger derzeit nicht möglich sei. Nach Kenntnis der polnischen diplomatischen und konsularischen Dienste halten sich dort etwa 30 polnische Staatsbürger auf.

„Das Außenministerium betont mit Empörung, dass jeder Tag, an dem sich unsere Bürger im Gazastreifen aufhalten, sie in Lebensgefahr bringt und vor allem den Kindern Leid zufügt. Unserer Ansicht nach rechtfertigen keine Umstände die Tatsache, dass die Polen, die sich seit drei Wochen im Gazastreifen aufhalten, nicht ausreisen dürfen, obwohl die polnischen Behörden auf der ägyptischen Seite warten, um sie zu empfangen”, heißt es in der Mitteilung des Außenministeriums.

Am 7. Oktober wurde Israel von Kämpfern der terroristischen Palästinenserorganisation Hamas angegriffen. Daraufhin hat das israelische Militär Vergeltungsmaßnahmen ergriffen. Das polnische Militär hat im Rahmen der Operation NEON mehr als 1500 polnische Staatsbürger und Menschen aus anderen Ländern aus Israel evakuiert.

„Wir möchten noch einmal betonen, dass das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten über die polnische Botschaft in Tel Aviv, Kairo und das Büro in Ramallah seit Ausbruch des Konflikts in engem und regelmäßigem offiziellen Kontakt mit den ägyptischen und israelischen Behörden stand und auch weiterhin steht und alle Anstrengungen unternimmt, um den im Gazastreifen lebenden polnischen Staatsbürgern eine sichere und schnelle Evakuierung zu ermöglichen. Vertreter des Außenministeriums stehen auch weiterhin in Kontakt mit den im Gazastreifen lebenden Polen”, betonte das Ministerium in einem Kommuniqué.

Zuvor hatte das Außenministerium berichtet, dass die Aufforderung, den Polen die Ausreise aus dem  Gazastreifen zu ermöglichen, sechsmal in Form von diplomatischen Noten und täglich in Arbeitskontakten mit Vertretern der israelischen Behörden wiederholt wurde. Die Botschaft, so wurde versichert, handelt in dieser Hinsicht nicht nur auf eigene Faust, sondern auch im Rahmen der konsularischen Zusammenarbeit vor Ort.

Arkadiusz Słomczyński