Das Zentrale Statistische Amt Polens (Główny Urząd Statystyczny, GUS) hat Daten über den polnischen Binnenmarkt, einschließlich des Handels und der Lebensmittelläden, veröffentlicht. Dem Bericht des GUS zufolge ist die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte im Jahr 2022 um 1,6 Prozent gesunken.
Ende 2022 belief sich die geschätzte Zahl der Geschäfte in Polen auf fast 326 Tausend und lag damit um 5100 niedriger als vor einem Jahr (- 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Auch die Verkaufsfläche ging zurück — um 1,1 Prozent und belief sich auf insgesamt 38,55 Millionen Quadratmeter.
Das GUS hebt hervor, dass der größte Anstieg der Verkaufsfläche bei den Laden mit einer Größe zwischen 400 und 999 Quadratmetern zu verzeichnen war. Hier kamen 713,8 Tausend Quadratmeter hinzu, was einem Zuwachs von 9,1 Prozent entspricht. In diesem Bereich wurde auch der größte Zuwachs bei der Anzahl der Geschäfte verzeichnet — um 3,9 Prozent.
Dies ist auf das Wachstum der Discounter zurückzuführen, die hier den größten Marktanteil haben.
Ein deutlicher Anstieg der Verkaufsfläche war auch bei den Geschäften ab 1000 Quadratmetern zu beobachten. Diese Zahl stieg um 298,4 Tausend Quadratmetern bzw. 2,8 Prozent. Dagegen wurde der größte Flächenrückgang von 556 Tausend Quadratmetern (um 3,7 Prozent) bei Geschäften bis 99 Quadratmetern und ein geringerer Rückgang von 20,1 Tausend Quadratmetern (um 0,4 Prozent) bei Geschäften im Bereich 100-399 Quadratmeter verzeichnet. Dies hängt natürlich mit dem schrumpfenden traditionellen Handel in Polen und dem immer schnelleren Verschwinden von kleinformatigen Geschäften vom Markt zusammen.
Der größte Zuwachs der Einzelhandelsfläche wurde in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern (um 9,2 %) und in der Woiwodschaft Schlesien (um 2,5 %) verzeichnet. Den stärksten Rückgang der Verkaufsfläche verzeichneten die Geschäfte in den Woiwodschaften Kleinpolen (um 5,6 Prozent), Ermland-Masuren (um 4,8 Prozent), Niederschlesien (um 2,3 Prozent) und Łódź (um 2 Prozent).
Von den 326 Tausend Geschäften entfiel wie in den Vorjahren der größte Anteil auf Betriebe, die auf andere Branchen spezialisiert sind (43 Prozent), auf Lebensmittelgeschäfte (22 Prozent) und auf Bekleidungsgeschäfte (9,9 Prozent). Am wenigsten zahlreich waren Fischwarenläden, die nur 0,3 % aller Geschäfte ausmachten.
Adrian Andrzejewski