Der Visegráder Kongress von 1335 ist ein Schlüsselereignis in der polnischen Geschichte des 14. Jahrhunderts. Obwohl die Krönung Kasimirs ihm keine internationale Anerkennung sicherte, brachte der Kongress bedeutende Veränderungen mit sich.
Kasimir der Große, der sich der Bedrohung durch den Deutschen Orden und Böhmen ausgesetzt sah, setzte sich zum Ziel, das Bündnis zwischen dem Deutschen Orden und Böhmen zu zerschlagen. Er verfolgte dieses Ziel durch die Verlängerung von Waffenstillständen und die Stärkung des Potentials seines Landes. Seine Politik führte zu einem Waffenstillstand mit dem Deutschen Orden im Jahr 1333. Das Hauptproblem war jedoch der Anspruch des böhmischen Königs Johann von Luxemburg auf den polnischen Thron. In diesem Zusammenhang war die Unterstützung durch den ungarischen König Karl I. Robert für Kasimir von unschätzbarem Wert.
Die ersten polnisch-tschechischen Verhandlungen fanden im August 1335 in Trenčín statt, wo Polen anbot, die Rechte an der Krone von Johann von Luxemburg zu kaufen. Der tschechische Herrscher betrachtete Kasimir nur als „König von Krakau” und erhob Anspruch auf den polnischen Thron. Das endgültige Abkommen wurde am 24. August unterzeichnet, wobei Johann von Luxemburg auf seine Ansprüche auf die meisten polnischen Gebiete verzichtete.
Der Schlüsselmoment für den polnischen König war der Kongress von Visegrád, der am 1. November 1335 begann und auf dem die drei Monarchen zusammenkamen: Kasimir, Johann von Luxemburg und Karl I. Robert. Am 12. November verpflichtete sich Kasimir, 20.000 Schock Prager Groschen an Johann von Luxemburg zu zahlen, wenn er im Gegenzug auf seinen Anspruch auf den polnischen Thron verzichtete.
Auf diesem Kongress wurde auch die Frage der umstrittenen Territorien mit dem Deutschen Ritterorden geregelt. Sie erklärten sich bereit, Kujawien und Dobriner Land an Polen zurückzugeben, aber Danziger Pommern sollte in ihren Händen bleiben.
Als Ergebnis des Kongresses in Visegrád wurde Kasimir der Große international als rechtmäßiger König von Polen anerkannt. Diese Vereinbarung hatte weitreichende Folgen für die Zukunft der Region und regelte die Beziehungen zwischen Polen, Böhmen und dem Deutschen Orden.
Der Kongress fand ihre Fortsetzung in der jüngeren Geschichte. Am 15. Februar 1991 trafen sich die Präsidenten der Tschechoslowakei, Polens und Ungarns in Visegrád und verpflichteten sich zur gegenseitigen Zusammenarbeit. Die Gruppe wurde zunächst als Visegrád-Dreieck bezeichnet, erhielt aber später den abgekürzten Namen V4 — aufgrund der Teilung der Tschechoslowakei in die beiden neuen Staaten Tschechische Republik und Slowakei.