Die Mitarbeiter des Such- und Identifizierungsbüros des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) haben die zweite Phase ihrer Arbeit in Vilnius abgeschlossen. Bei der Suche im Bereich des Vilniuser Kalvarienbergs wurden die Überreste von 9 Personen, wahrscheinlich Soldaten der Heimatarmee, gefunden, berichtet das IPN.
Die Untersuchungen bestätigten, dass dort polnische Soldaten begraben sind, die in der Schlacht bei Krawczuny gefallen sind. Ihre Überreste wurden bei einer nachlässig durchgeführten Exhumierung im Jahr 1979 nicht gefunden.
Die gefallenen Soldaten der Heimatarmee wurden auf dem Gelände des Vilniuser Kalvarienbergs in Massengräbern neben der Statue der Mutter Gottes begraben. Verschiedenen Quellen zufolge wurden dort zwischen 30 und 76 Menschen begraben. Weniger als zwanzig Jahre nach dem Krieg zerstörten die Sowjets das Gelände des Kalvarienbergs und rissen die Kapellen und religiösen Gebäude ab.
Im Jahr 1979 wurden an der Grabstätte der Soldaten Exhumierungen durchgeführt. Die ausgegrabenen Überreste wurden auf den nahe gelegenen Friedhof neben der Kalvarienbergkirche gebracht. Im Jahr 1990 wurden dank der Bemühungen des Verbandes der Polen in Litauen an der Stelle des ursprünglichen Grabes Steintafeln mit den Namen oder Decknamen von fast 40 gefallenen Soldaten aufgestellt.
Die archäologischen Untersuchungen auf dem Vilniuser Kalvarienberg sind das Ergebnis der Bemühungen der Familien der gefallenen Soldaten und der polnischen Behörden. Mitarbeiter des Instituts für Nationales Gedenken erstellten eine breitere Liste mit Namen von Soldaten, die in der Schlacht bei Krawczuny gefallen sind und nicht auf der Gedenktafel aufgeschrieben wurden. Darüber hinaus ergaben die Ergebnisse der historischen Forschung, dass bei den 1979 auf dem Vilniuser Kalvarienberg durchgeführten Exhumierungen nicht alle Überreste der dort bestatteten Soldaten erfasst wurden.
In der ersten Phase der diesjährigen Arbeiten wurde festgestellt, dass sich die Gräber der gesuchten Soldaten außerhalb der bestehenden Gedenkstätte befanden. In der zweiten Phase, im Oktober, fand das IPN-Team ein Grab mit den teilweise zerstörten Überresten polnischer Soldaten. In dem Grab wurden auch Militärknöpfe, Adler, Medaillen, Fragmente von Uniformen und militärische Ausrüstung gefunden. Die Arbeiten auf dem Vilniuser Kalvarienberg werden im nächsten Frühjahr fortgesetzt.
Arkadiusz Słomczyński