Der staatliche Wahlkommission (Państwowa Komisja Wyborcza) hat die Daten aus allen Wahlbezirken veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass bei der Wahl am Sonntag die Partei Recht und Gerechtigkeit (PIS) 35,4 Prozent der Stimmen erhielt und die größte Oppositionspartei, Bürgerkoalition (Koalicja Obywatelska), 30,7 Prozent der Stimmen. Bei den diesjährigen Wahlen gab es eine Rekordbeteiligung. 74,4 Prozent der wahlberechtigten Polen gingen an die Urnen.
„Am Sonntag haben wir wirklich gezeigt, ich darf das sagen, weil ich selbst auch als Wähler an der Wahl teilgenommen habe, dass wir die Dinge verantwortungsvoll in die eigene Hand nehmen”, sagte Präsident Andrzej Duda am Montag in Rom.
„Wir alle warten darauf, dass die staatliche Wahlkommission ihre Arbeit abschließt. Ich möchte noch einmal allen Wählern danken, allen meinen Landsleuten, die an der Wahl in Polen und im Ausland teilgenommen haben. Dafür bin ich sehr dankbar”, betonte Andrzej Duda.
Nach der abgeschlossenen Parlamentswahl werden auch das Parteibündnis „Dritter Weg” (Trzecia Droga) mit 14,4 Prozent der Stimmen, die Linkspartei mit 8,6 Prozent der Stimmen und Konföderation (Konfederacja) mit 7,2 Prozent der Stimmen im polnischen Sejm vertreten sein.
Für die bisherige Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit stimmten 7 640 000 Polen. Die drei Oppositionsparteien (Bürgerkoalition, Dritter Weg und Neue Linke) erhielten dagegen insgesamt fast 11 600 000 Stimmen.
Nach vorläufigen Schätzungen werden die verschiedenen Parteien im polnischen Sejm, der sich aus 460 Abgeordneten zusammensetzt, wie folgt vertreten sein: Recht und Gerechtigkeit — 194 Abgeordnete, Bürgerkoalition — 157, Dritter Weg — 65, Neue Linke — 26, Konföderation — 18.
Die drei Oppositionsparteien hätten dann insgesamt 248 Abgeordnete (die Mehrheit im polnischen Sejm beträgt 231) und könnten eine neue Regierung bilden. Die Vorsitzenden der Oppositionsparteien haben bereits entsprechende Gespräche angekündigt.
Die Auszählung der Ergebnisse der Senatswahl nähert sich ebenfalls dem Ende. Die im Senatspakt zusammengeschlossene Opposition wird 66 Senatoren stellen, die Partei Recht und Gerechtigkeit 34 Senatoren.
Adrian Andrzejewski