Laut der zyklischen Erhebung „Situation auf dem Markt für Verbraucherfinanzierung”, die vierteljährlich von dem Verband der Finanzunternehmen in Polen (Związek Przedsiębiorstw Finansowych w Polsce, ZPF) und dem Institut für Wirtschaftsentwicklung der SGH Warsaw School of Economics (IRG SGH) erstellt wird, halten 55,1 % der Polen ihre Ersparnisse in bar und 39,5 % in Bankeinlagen.
„Leider sichert die polnische Gesellschaft ihre Ersparnisse seit vielen Jahren nicht gegen Inflation ab. Dies ist höchstwahrscheinlich das Ergebnis eines relativ niedrigen Niveaus der wirtschaftlichen Bildung und der Tatsache, dass ein großer Teil der Haushalte eher kleine Beträge spart. Infolgedessen verlieren die angesammelten Ersparnisse der Polen eindeutig an Wert. Dies ist nichts anderes als eine hohe ‚Inflationssteuer’“, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler von der SGH und Mitautor der Umfrage Sławomir Dudek.
Mehr als die Hälfte (55,1 %) der Befragten gaben an, dass sie ihre Ersparnisse in bar aufbewahren. Obwohl dieser Prozentsatz im Vergleich zu den Ergebnissen der Umfrage aus dem Jahr 2022 um 3,7 Prozentpunkte gesunken ist, liegt diese Methode immer noch klar an erster Stelle, heißt es in der Mitteilung.
An der zweiten Stelle befinden nach wie vor Bankeinlagen, die von 39,5 % der Befragten angegeben wurden (+2,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). An dritter Stelle stehen Staatsanleihen, die in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen haben (8,4 %).
„Dies ist auf die Einführung von Staatsanleihen zurückzuführen, deren Zinssätze an die Inflation gekoppelt waren. Gegenwärtig ist jedoch wieder ein Rückgang der Beliebtheit von inflationsgeschützten Anleihen zugunsten von Bankeinlagen zu beobachten”, bemerkt Dudek.
„Die Situation auf dem Markt für Verbraucherfinanzierung” ist eine Studie, die seit 2006 in vierteljährlichen Abständen von ZPF und IRG SGH durchgeführt wird. Dabei beantworten die Befragten eine Reihe von Fragen zur finanziellen Situation der Haushalte. Das Ergebnis der Umfrage ist das Barometer des Marktes für Verbraucherfinanzierung (BRCF), das periodisch veröffentlicht wird. Es zeigt die aktuelle Stimmung der Verbraucher und ermöglicht unter anderem Vorhersagen über deren Bereitschaft, neue Verpflichtungen einzugehen.
Adrian Andrzejewski