Das Ziel der deutschen Politik in den besetzten polnischen Gebieten war die langsame Zerstörung der polnischen Gesellschaft, unter anderem durch die Herbeiführung des Hungers. Geplünderte Lebensmittel wurden in das Dritte Reich exportiert.
Im September 1940 erklärte der Generalgouverneur Hans Frank: „Es ist unmöglich, den Polen den Lebensstandard der Deutschen zu geben. Es muss einen Unterschied geben zwischen dem Lebensstandard einer Nation von Herren und dem ihrer Untertanen”. Diese Worte wurden in Form des Lebensmittelkartensystems umgesetzt. Es wurden extreme Beschränkungen der Lebensmittel für die polnische Bevölkerung eingeführt. Im Jahr 1941 deckte der Bezugsschein nur 26 % des Bedarfs, in den folgenden Jahren sogar noch weniger. In Kalorien waren die jeweiligen Anteile für die drei Nationen wie folgt: 100,5 für die Deutschen, 25,6 für die Polen und nur 7,1 für die Juden. Dies führte zu einer schweren Hungersnot der städtischen Bevölkerung. Hinzu kam eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten, insbesondere Fleckfieber und Tuberkulose. Deutsche Zahlen sprachen von einer 50-fachen Zunahme der ersten Krankheit und einer 35-fachen Zunahme der zweiten im Vergleich zur Vorkriegszeit.
Die Politik gegenüber den Bauern hingegen bestand darin, sie zur Abgabe von hohen Quoten an Getreide, Vieh und anderen Produkten zu zwingen. Infolgedessen wurden auch sie ärmer und waren nicht in der Lage, die städtischen Ballungsgebiete mit ausreichend Nahrungsmitteln zu versorgen. Im Dezember 1942 erklärte Hans Frank zwei Wochen vor Weihnachten: „Ich werde mich bemühen, aus dem Reservoir dieses Gebietes alles zu schöpfen, was noch zu schöpfen ist”, und fügte hinzu, dass er 240 Tausend Tonnen Brotgetreide und 300 Millionen Eier vom Generalgouvernement an das Dritte Reich geschickt habe.
Die deutsche „Hungerpolitik” war eine schikanöse Maßnahme und ein typisches Beispiel für die Gesetzlosigkeit der Nazis.