Die Inflation in Polen ist im September stärker als erwartet auf 8,2 Prozent gesunken, teilte das Zentrale Statistische Amt Polens (GUS) mit. Damit wurde zum ersten Mal seit Februar 2022 ein einstelliges Ergebnis erzielt. In dem Bericht gab GUS Daten darüber an, wie sich die Preise in mehreren wichtigen Kategorien von Waren und Dienstleistungen verändert haben.
Der jüngste Inflationswert ist der niedrigste seit November 2021. Damals befand sich der Index mit 7,8 Prozent im Aufwind. Bemerkenswert ist auch, dass er zuletzt im Februar 2022 (8,5 Prozent) einstellige Werte aufwies. Die Einkäufe sind immer noch viel teurer als vor einem Jahr, auch wenn sich in den letzten Monaten eine positive Entwicklung abzeichnet.
Die Preise für Konsumgüter und Dienstleistungen waren im September 2023 im Durchschnitt 0,4 Prozent niedriger als im August und 8,2 Prozent höher als vor einem Jahr, was auf eine weitere Verlangsamung der Inflation hindeutet. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate noch bei über 10 Prozent und damit um ein Vielfaches über den Zielwerten (1,5-3,5 Prozent) und höher als in den meisten EU-Ländern, aber es gibt Licht am Ende des Tunnels.
Eine einstellige Inflationsrate wurde u. a. vom Präsidenten der polnischen Nationalbank (NBP) erwartet, der für September ein Ergebnis von etwa 8,5 % in Aussicht stellte. Genau diese Inflation sollte die Voraussetzung für den Beginn des Zinssenkungszyklus sein, aber die erste starke Senkung fand bereits Anfang September statt. Jetzt ist die Tür für weitere Senkungen weit geöffnet, was zum Beispiel diejenigen erfreuen dürfte, die Kredite zurückzahlen oder eine solche Verpflichtung eingehen wollen, heißt es auf businessinsider.com.pl.
Berücksichtigt man die Auswirkungen der wichtigsten Waren- und Dienstleistungskategorien auf die Gesamtpreise im September, so ist das größte „Verdienst” für den Rückgang der Inflation den Kraftstoffen zuzuschreiben. Sie sanken im Jahresdurchschnitt um 7 Prozent, im Vergleich zum August beträgt der Rückgang 3 Prozent.
Die Statistiken werden immer noch durch den außergewöhnlich schnellen Anstieg der Preise für Nahrungsmittel (um durchschnittlich 10,3 Prozent im Jahresvergleich) und Energie (9,9 Prozent) aufgebläht. In beiden Fällen sind die Preise im Vergleich zum August nur minimal gesunken.
Arkadiusz Słomczyński