Nach offiziellen Angaben kümmert sich der polnische Staat um 98 Kriegsfriedhöfe und Gräberstätten in 53 Ländern. Sie sind nicht nur Teil des polnischen Nationalerbes, sondern zeugen auch von den polnischen militärischen Anstrengungen im Ausland während des Zweiten Weltkriegs.
Kriegsgräberstätten gibt es in Westeuropa sowie unter anderem in den ehemaligen östlichen Grenzgebieten der Zweiten Polnischen Republik, im Nahen Osten, in Russland, Asien und Afrika. Einer der schönsten Orte ist die Nekropole am Fuße des italienischen Hügels Monte Cassino, der im Tal des Flusses Liri zwischen Rom und Neapel liegt. Hier ruhen Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs an vier Angriffen auf diesen Hügel teilgenommen haben (zwischen dem 17. Januar und dem 19. Mai 1944). Es ist daran zu erinnern, dass der Kampf um Monte Cassino die größte Landschlacht der Kriegszeit war. Neben den gefallenen Soldaten liegen hier auch die sterblichen Überreste von General Władysław Anders und seiner Frau Irena.
Newark in Mittelengland wiederum beherbergt den größten Friedhof für polnische Flieger. Unter anderem sind dort rund 300 polnische Piloten begraben.
In den Kriegsgräbern liegen nicht nur Soldaten, darunter die vom NKWD grausam Ermordeten, sondern auch Zivilisten, die während ihrer Evakuierung aus dem sowjetischen Sibirien an den Folgen der harten Lebensbedingungen und Krankheiten starben. Die Grabsteine von Kindern sind besonders bedrückend. Auf einem Friedhof in Kolhapur — 300 Kilometer südöstlich von Mumbai, Indien — gibt es zum Beispiel einen Kindersektor.
Der polnische Staat kümmert sich ständig um Friedhöfe u. a. in Italien (Monte Cassino, Loreto, Bologna), Usbekistan (17 Friedhöfe), Kasachstan (4), Kirgisistan (1), Israel (2), Iran (5), Libanon (1) und in der Ukraine (40 Friedhöfe und Gedenkstätten).