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Polen kaufen zu viele Antibiotika und nehmen zu wenig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch

von Dignity News
Die Zahl der Antibiotika-Packungen, die Polen jährlich kaufen, liegt um ein Viertel über dem EU-Durchschnitt. Die SGH Warsaw School of Economics hat einen Bericht über das Gesundheitssystem in Polen erstellt. Darin schlagen die Experten unter anderem in Bezug auf die Antibiotikatherapie und die Prävention Alarm.

Der Studie zufolge kauften die Polen im Jahr 2022 45 Millionen Packungen Antibiotika und verbrauchten damit 24 Prozent mehr als der EU-Durchschnitt. Die SGH weist darauf hin, dass die Zahl der gekauften Packungen zwar rückläufig ist und auch der Verbrauch von Antibiotika für veterinärmedizinische Zwecke sinkt, das Problem aber dennoch ernst ist.

Jedes Jahr sterben in der Europäischen Union 35 000 Menschen an Infektionen, die durch antibiotikaresistente Mikroorganismen verursacht werden. Wenn die derzeitigen Infektions- und Resistenzraten nicht zurückgehen, wird die Zahl der dadurch verursachten Todesfälle zwischen 2015 und 2050 weltweit 10 Millionen pro Jahr erreichen.

Der SGH-Bericht zeigt auch, dass die Patienten in Polen nur wenig über die Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchungen und deren Bedeutung für die Gesundheit wissen. Weniger als 50 Prozent der Menschen nehmen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch, und nur etwa 30 Prozent machen Screening-Tests.

Die Patienten erinnern sich nicht immer daran, wie lange sie Antibiotika einnehmen sollten und warum sie sie eigentlich einnehmen sollten. Darüber hinaus informieren sie die Ärzte nicht darüber, dass sie bereits ein Antibiotikum oder ein rezeptfreies Medikament einnehmen. Eine unangemessene Multimedikation betrifft vor allem Menschen über 65 Jahre, berichtet das Portal 300gospodarka.

Falsche Dosierung der Antibiotika oder ein falscher Einnahmezeitpunkt können auch durch falsche Medikamentenanordnungen des medizinischen Personals entstehen. Wie es in der Studie heißt, hat das Auftreten solcher Fehler oft systemische Ursachen und hängt mit den Arbeitsbedingungen (Müdigkeit, Überlastung) zusammen.

Die SGH gibt auch zu bedenken, dass die Gesamtausgaben für die Prävention nicht mehr als 3 Prozent der Mittel für Gesundheitswesen betragen. Und ihre Wirksamkeit wird von niemandem überwacht. Dabei könnten bis zu 60 Prozent der Todesfälle bei Menschen unter 75 Jahren durch Präventionsmaßnahmen vermieden werden.

Arkadiusz Słomczyński

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