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Jüdische Gesellschaft für Landeskunde in der Zweiten Polnischen Republik

von Dignity News
Die Beliebtheit von Sport und Tourismus unter den in Polen lebenden Juden begann im frühen 20. Jahrhundert. Zweifellos trugen die Sportausstellungen, die vor dem Ersten Weltkrieg in Warschau und später in der Zweiten Polnischen Republik in Lemberg, Poznań und Vilnius stattfanden, zur Förderung der körperlichen Aktivität und des Kennenlernens des Landes bei.

Die erste Sportausstellung wurde 1903 im Sitz der Warschauer Radfahrergesellschaft organisiert. Die Initiatoren dieser Veranstaltung waren folgende polnische Organisationen: Warschauer Radfahrergesellschaft, Warschauer Ruderverband, Warschauer Eislaufverein, Pferderennverein und der Jägerverein.

Während der Zweiten Polnischen Republik gab es bei vielen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Organisationen touristische Abteilungen. Die 1926 gegründete Jüdische Gesellschaft für Landeskunde (poln. Żydowskie Towarzystwo Krajoznawcze) war die größte Organisation dieser Art und gab Reiseführer und touristische Bücher sowie Zeitschriften heraus, die sich mit touristischen und landeskundlichen Themen sowie mit der Erforschung der jüdischen Siedlungen in Polen befassten. Sie gab eine wöchentliche Beilage „Turystyka i Krajoznawstwo” (dt. Tourismus und Landeskunde) in der Tageszeitung „Nasz Przegląd” mit einer durchschnittlichen Auflage von 2000 Exemplaren heraus.

In den 1930er Jahren hatte die Gesellschaft 30 städtische Zweigstellen, die Führungen, Vorträge und Kurse organisierten. Sie unterhielt auch Herbergen und Ausflugsunterkünfte, z. B. in Karwia, Worochta, Zakopane und Salischtschyky. Es wurden auch Sektionen der Gesellschaft gegründet: für Motorradfahren, Kanufahren, Skifahren und für Schwimmen. Außerdem wurde eine Bibliothek mit 1000 Bänden zusammengestellt, die wissenschaftliche Bücher und 200 Landschafts- und Tourismuskarten umfasste. Es wurde auch ein Fotolabor eingerichtet.

Zwischen 1926 und 1937 wurden mehr als eineinhalbtausend Exkursionen mit mehr als 33 500 Teilnehmern organisiert. Neben der Jüdischen Gesellschaft für Landeskunde gab es noch andere touristische Gesellschaften, wie den Jüdischen Akademischen Kreis der Liebhaber der Landeskunde, dessen erste Zweigstelle im März 1923 in Warschau gegründet wurde.

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