„Die Ukraine war in ihrem Kampf nie allein und wird es auch nie sein. Denn die Ukrainer kämpfen für uns alle. Wenn Russland nicht gestoppt wird, ist es bereit, noch viel weiter zu gehen”, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda auf dem 2. Gipfel für Demokratie.
Das von US-Präsident Joe Biden organisierte Treffen, an dem auch die Niederlande, Südkorea, Sambia und Costa Rica teilnehmen, findet zum zweiten Mal statt und bringt 121 Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt zusammen.
Während des ersten Gipfels im Dezember 2021 wurde Andrzej Duda von der weißrussischen Oppositionsführerin Swjatlana Zichanouskaja begleitet. Damals sprach der Präsident hauptsächlich über das Regime von Alexander Lukaschenko.
„In den folgenden Monaten hatten wir mit einer hybriden Operation, d. h. einer Migrantenkrise an der polnischen Ostgrenze zu tun, die von Minsk mit Unterstützung des Kremls organisiert wurde”, erinnerte der Präsident in seiner Rede und fügte hinzu, dass dies der Auftakt zu einem unprovozierten Angriff auf die Ukraine gewesen sei.
Nach Ansicht des polnischen Präsidenten habe der russische Krieg das wahre Gesicht des Putin-Regimes gezeigt: Grausamkeit und Brutalität. Andrzej Duda betonte, dass eine weitere Auswirkung des russischen Vorgehens die weltweite Nahrungsmittel-, Wirtschafts- und Energiekrise sei.
Er erinnerte daran, dass Polen bei der Reaktion auf die russische Invasion eine noch nie dagewesene Führungsrolle gespielt habe. „Wir waren an vorderster Front bei den Aufrufen zur Hilfeleistung, auch militärischer Hilfe, um den russischen Aggressor zu bekämpfen und harte Sanktionen gegen Russland zu verhängen”, sagte Andrzej Duda.
Der polnische Staatschef betonte, dass Polen seit Beginn der Invasion mehr ukrainische Flüchtlinge aufgenommen habe als jedes andere europäische Land. „Nicht in Flüchtlingslagern, sondern in unseren Häusern. Heute leben mehr als 3,5 Millionen Ukrainer in Polen”, betonte er.
Nach Angaben der OECD gab Polen im vergangenen Jahr mehr als 9 Milliarden USD oder 1,5 Prozent seines BIP für humanitäre Hilfe an die Ukraine aus.
Adrian Andrzejewski